Der Unterricht hat gerade einmal begonnen, und schon sind 341 Schulklassen in Wien in Quarantäne. Das betrifft Tausende Kinder. Nach Problemen mit den PCR-Tests gibt es nun auch noch Schwierigkeiten bei der Ausstellung der Quarantäne-Bescheide. „Es herrscht Chaos“, so Lehrer Thomas Krebs.
Am Montag waren es noch 285, bis Dienstagabend bereits 341 Wiener Klassen, die in Quarantäne sind. Laut Stadt Wien sind 337 Schulen teilgesperrt. Bei den Kindergärten gibt es 53 Teilsperren sowie zwei Vollsperren. 71 Kindergruppen wurden geschlossen. Zum Vergleich: In Niederösterreich wurden bis Montagabend lediglich 80 Klassen gesperrt, im Burgenland keine einzige.
In einzelnen Bezirken, wie etwa dem 15. Bezirk, sind mitunter bis zu sechs Klassen pro Schule in Quarantäne, weiß Thomas Krebs, Vorsitzender des Zentralausschusses der Wiener Pflichtschullehrer. Und: „Es herrscht noch Chaos. Was fehlt, ist eine eindeutige Linie und Ansprechpartner“, findet er. Zudem seien noch viele Fragen offen.
Dass es am Schulanfang zu vielen Quarantänefällen kommen wird, war bei den engmaschigen Testungen absehbar. Es gibt aber noch viele offene Fragen.
Thomas Krebs
Bescheid zur Schließung kam erst am späten Nachmittag
Probleme beschreibt auch die Direktorin der Volksschule Schukowitzgasse im 22. Bezirk, Barbara Fasching-Faber: „Wir hatten vergangene Woche einen positiven Corona-Fall. Den Bescheid zur Schließung der Klasse erhielt ich aber erst am späten Nachmittag. Wir sind aber keine Ganztagsschule“, beschreibt die Pädagogin. Man fühle sich komplett alleingelassen.
Einige Testergebnisse kommen erst zu Mittag. Die Bildungsdirektion ist oft sehr schwer zu erreichen. Man fühlt sich komplett allein gelassen.
Barbara Fasching-Faber
Ein Mittelschuldirektor in Floridsdorf beklagt, dass Quarantäne-Bescheide oft erst Tage später eintreffen würden und Daten falsch seien.
Und auch für Eltern ist die Situation mit Schulkindern in Quarantäne schwierig. Jetzt, wo auch die Sonderbetreuungszeit erst wieder ab 1. Oktober gilt. „Ich weiß nicht, wie es weitergehen soll“, klagt etwa eine berufstätige Mutter. Gleichzeitig arbeiten, kochen und das Kind betreuen, bedeute „Mega-Stress“.
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