Der Tesla Model 3 gehört zu den beliebtesten Elektroautos der Welt, mit Verbrennungsmotor ist er bekanntlich nicht zu bekommen. In Zukunft vielleicht schon: Die Vorarlberger Firma Obrist hat nun eine dieser E-Limousinen umgebaut - auf Hybrid!
Größer, schneller, weiter, schwerer - damit Elektroautos alltagstauglich sind, brauchen sie nach Meinung vieler Autofahrer große Akkus für große Reichweiten. Das sorgt für einen riesigen CO2-Rucksack, den Frank Obrist, Boss der Lustenauer Obrist Group, nicht hinnehmen will.
Und so hat er einen Tesla Model 3 genommen, dessen im Fahrzeugboden eingebaute 75-kWh-Batterie herausgenommen sowie durch eine kleinere mit nur 17,3 kWh ersetzt und das Ganze „Hyper-Hybrid“ genannt. Das ist natürlich gut für die Klimabilanz, aber schlecht für die Reichweite, die beim Tesla nach WLTP bei 448 Kilometer liegt. Da würden nur rund 150 Kilometer übrig bleiben.
Zu wenig, klar. Deshalb pflanzt Obrist einen Range Extender unter die Vorderhaube. Wie gut, dass das Model 3 einen so großen Frunk hat! Da passt jedenfalls ein Einliter-Zweizylinder-Benziner hinein, der sogar derart gut gekapselt ist, dass man im Innenraum nicht einmal dann etwas von ihm mitbekommen soll, wenn er auf Hochtouren läuft.
Serieller Hybridantrieb
Der Winzlingsmotor ist nicht mit dem Antrieb verbunden, er lädt mit seinen 40 kW lediglich den Akku. Der wiederum treibt einen 100 kW/136 PS starken E-Motor im Heck an. Macht also unterm Strich einen seriellen Hybridantrieb. Neben dem Benziner hat Obrist ein 45 kW leistendes Pendant für Methanol entwickelt.
Ebenfalls im Heck des Tesla befindet sich ein 30 Liter großer Benzintank, der auch für längere Touren reichen soll. Obrist verspricht einen Verbrauch zwischen 2,5 und 4,5 Liter auf 100 Kilometer, das bedeutet eine Spritreichweite von 660 bis 1200 Kilometer plus wohl an die 100 km aus dem Akku.
Das Fahrzeuggewicht liegt deutlich unter dem des Serien-Model-3. Zudem wären mit der Lösung dank kleiner Batterie deutlich niedrigere Anschaffungskosten möglich. Laut Obrist würde ein Tesla Model 3 mit seinem Antrieb lediglich rund 20.000 Euro kosten. Eine Serienproduktion steht allerdings noch in den Sternen. Angeblich soll es 2025 so weit sein. Obrist ist aber nicht auf Tesla fixiert, wr könnte sich seine Anlage auch in anderen Fabrikaten vorstellen.
Konzept für eFuel-Produktionsanlagen
Nach den Vorstellungen von Obrist soll das Auto trotz Verbrennungsmotor klimaneutral fahren. Sein Konzept für die Produktion von eFuels, also synthetisch hergestelltem Sprit, sieht Produktionsanlagen direkt am Meer vor, wo aus Sonnenenergie, Wasser und CO2 aus der Luft Sprit oder Methanol erzeugt werden soll. Der geringe Wirkungsgrad würde nicht ins Gewicht fallen, da von allen notwendigen Komponenten genug vorhanden ist.
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