Durch Lockerungen

Steigende Infektionszahlen bei Kindern befürchtet

Österreich
15.09.2021 08:38

Die beschlossenen Lockerungen der Quarantäneregeln an Schulen sind nicht ganz unumstritten. Während sich Bildungsminister Heinz Faßmann (ÖVP) freut, dass es dadurch „einen vermehrten Präsenzunterricht und eine deutliche Erleichterung für die Familien“ gibt, sehen Wissenschaftler und Ärzte auch ein Gefahrenpotenzial in diesem Vorgehen und vermuten, dass sich wesentlich mehr Kinder infizieren werden.

Die neuen Quarantäneregeln sehen vor, dass an Volksschulen auch weiterhin bei nur einem Infektionsfall in der Klasse von einer Quarantäne der Mitschüler abgesehen werden kann. Bei den älteren Schülern dagegen sollen nur mehr direkte Sitznachbarn sowie „enge Kontakte“ in Quarantäne geschickt werden. Schüler in Quarantäne dürfen sich künftig schon nach fünf statt bisher zehn Tagen per PCR-Test „freitesten“.

Absonderung unumgänglich?
Bereits im Vorfeld der Lockerungen äußerten etwa Virologin Dorothee von Laer und der Mikrobiologe Michael Wagner Bedenken. Angesichts der deutlich ansteckenderen Delta-Variante sei eine Absonderung der gesamten Klasse unumgänglich, hieß es.

„So viel kann ich gar nicht lüften, dass ich nur den unmittelbaren Sitznachbarn anstecke. Wenn das Ziel ist, weniger Schüler in Quarantäne zu haben, dann sollte das auch so kommuniziert werden. Dann muss man aber auch sagen, dass sich vermutlich wesentlich mehr Kinder infizieren werden“, betont Wagner nach Bekanntgabe der neuen Regeln in den „Salzburger Nachrichten“. Ähnlich äußerte sich Ärztekammer-Präsident Thomas Szekeres in der „Presse“: „Das verstehe ich überhaupt nicht. In geschlossenen Räumen können sich nicht nur Sitznachbarn anstecken, sondern alle.“

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