Während im Drautal Polizisten und Jäger einen Wolf nach einer Autokollision suchen (wir berichteten), schlug ein weiterer auf der Kirchbacher Wipfelalm zu. Fünf Schafe wurden in einem Pferch gerissen, der eigentlich als wolfsicher gilt. Bauer Martin Martin ist verzweifelt: „Ich glaube, ich pack das nicht mehr. Die WWF-Naturschützer sollen mir zeigen, wie Herdenschutz funktioniert.“
„Ich bin verärgert, so viel Zeit wie heuer habe ich noch nie auf der Alm verbracht, Zeit, die mir bei der Arbeit im Tal fehlt. Nächtelang habe ich im Freien geschlafen und neben meinen Schafen gewacht“, schildert der Gailtaler Almbauer Martin Martin. Trotzdem hat ein Wolf heuer insgesamt 30 seiner Tiere gerissen. „Nach den ersten Rissen habe ich vom Zentrum Bär, Wolf, Luchs einen stromführenden Weidezaun erhalten, der wolfsicher sein soll.“
Der Wolf hat nur ein Schaf der fünf Gerissenen auch angefressen. Die anderen vier Tiere hat er einfach nur zu Tode gebissen.
Almbauer Martin Martin
Fünf Schafe zu Tode gebissen
Mehrere solcher Pferche hat der Almbauer daraufhin aufgestellt und jeden Abend seine Schafe mit viel Aufwand darin eingesperrt. Wochenlang war es ruhig; doch jetzt ist der Wolf wieder zurück auf der Kirchbacher Wipfelalm. „Fünf meiner Schafe wurden zu Tode gebissen, drei lagen mitten im Pferch, der sie eigentlich vor Angriffen schützen sollte, und zwei Tiere zerrte der Wolf in einen Graben hinunter“, so der fassungslose Almbauer, der nun seine Schafherde vorzeitig zurück ins Tal brachte.
Martin fordert Herdenschutz
Martin: „Das Tierleid, die ganzen Kadaver, das alles macht einen seelisch fertig. Deshalb lade ich den WWF ein, ein Pilotprojekt zu machen. Die Naturschützer sollen eine Saison lang auf meine Schafe aufpassen, um zu zeigen, wie Herdenschutz funktioniert.“ Laut dem Kärntner Almwirtschaftsverein sei Herdenschutz auf Almen nicht durchführbar - wie auch Obmann Sepp Obweger bestätigt.
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