Heftige Kritik

Mehr als 1400 Delfine auf Färöer-Inseln getötet

Tierecke
15.09.2021 09:40

Der Skala Fjord, im Osten der Färöer-Inseln im Atlantik, war am vergangenen Sonntag Ort eine der größten Massentötungen von Delfinen in der Geschichte des sogenannten Grinds seitens der Färinger. Mindestens 1428 erwachsene Tiere und Dutzende Jungtiere wurden Opfer der Praktik, die nicht nur bei internationalen Artenschutzorganisationen auf heftige Kritik stößt.

Die Meeresschutzorganisation OceanCare, die bereits im Frühjahr des Jahres auf die intensiven Jagden auf Kleinwale in europäischen Gewässern aufmerksam gemacht hat, zeigt sich fassungslos. „Warum?“ fragt Fabienne McLellan, OceanCare, Leiterin des Programms zur Einstellung der Waljagd. „Das Argument der Nahrungssicherheit, das jeweils bei der Jagd auf Grindwale angeführt wird, zählt nicht. Die Jagd ist sinnlos und verursachte gemäss Augenzeugenberichten grosses Tierleid. Hier wurde eine Grenze überschritten und eine neue Dimension der Jagd erreicht. Wir hoffen, dass sich auch Färinger von dem Grind distanzieren“ so McLellan.

(Bild: SeaShepherd)

Im Rahmen dieses einen Grinds - dem Treiben von Kleinwalen in eine Bucht, um dort mit Messern und Lanzen getötet zu werden – wurden mehr Tiere dieser Delfinart getötet als die Gesamtzahl in den vergangenen 10 Jahren. Der Bestand des Weißseitendelfins ist auch auf Grund der durch den Klimawandel bedingten Veränderungen des Lebensraumes im Atlantik in den vergangenen Jahren zurückgegangen. Entsprechende Ereignisse können durchaus auch negative Auswirkungen auf den Fortbestand der Art haben kritisiert OceanCare.

„Es geht hier längst nicht mehr um die Frage der Akzeptanz unterschiedlicher Sichtweisen und Kulturen, hier geht es um eine gezielte, brutale Vernichtung von Delfinschulen“ zeigt sich Nicolas Entrup, Co-Direktor für Internationale Zusammenarbeit bei OceanCare, empört und wendet sich sowohl an die dänische Regierung als auch die Verantwortlichen der zu Dänemark gehörenden autonomen Region der Färöer-Insel: „Ja, es braucht den Dialog, aber genauso braucht es ein Vorgehen gegen jene Personen, die solch einen sinnlosen Akt zu verantworten haben”.

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