Mit 15 nach Syrien
Ex-IS-Braut geläutert: „Gehe niemals zurück“
Eine ehemalige IS-Braut, die im Alter von 15 Jahren von Großbritannien nach Syrien zog, um sich der Terrororganisation anzuschließen, hat sich in der Sendung „Good Morning Britain“ geläutert gezeigt: Shamima Begum erklärte in einem Interview - ganz unislamisch mit Lippenstift und Nagellack -, dass sie lieber sterben wolle, als wieder zurückzukehren. Der heute 22-Jährigen wurde 2019 die britische Staatsbürgerschaft entzogen - nun hofft sie, dass sie wieder in ihre alte Heimat zurückkehren darf.
Baseball-Kappe und Tanktop statt Vollverschleierung: So präsentierte sich Begum bei ihrem Interview im britischen TV, das sie im Gefängniscamp Al-Roj in Syrien gab. Die junge Frau gab zu bedenken, dass man sie nicht für einen Fehler bestrafen solle, den sie als 15-Jährige begangen habe.
Ex-IS-Braut: „Ich wollte rein islamisches Leben führen“
Sie sei von der Terrororganisation manipuliert worden, um sie nach Syrien zu locken. Sie habe damals nicht gewusst, dass es sich um einen „Todes-Kult“ handle, so die 22-Jährige. Sie sei einfach leicht zu beeindrucken gewesen: „Ich dachte, es sei eine muslimische Gemeinschaft, der ich mich anschloss.“ Sie hätten ihr gesagt, sie könne keine gute Muslimin in Großbritannien sein. Sie wollte „einfach heiraten, Kinder bekommen und ein rein islamisches Leben führen“.
Sie entschuldigte sich bei den Menschen ihrer alten Heimat und hoffte, dass diese ihr verzeihen: „Ich weiß, dass es für die Briten sehr schwer ist, mir zu vergeben, weil sie in Angst vor dem IS gelebt und geliebte Menschen verloren haben. Aber ich habe auch in Angst vor dem IS gelebt und auch ich habe geliebte Menschen wegen des IS verloren, also kann ich auf diese Weise mit ihnen mitfühlen.“
Begum will ihr Wissen über Extremismus teilen
Sie sei nicht an terroristischen Taten beteiligt gewesen. „Ich bin bereit, vor Gericht zu gehen und mich den Leuten zu stellen, die diese Behauptungen aufgestellt haben, und diese zu widerlegen, weil ich weiß, dass ich beim IS nichts getan habe, außer Mutter und Ehefrau zu sein“, hofft Begum, dass sie in Großbritannien noch eine Chance bekommt. Sie könne dafür ihre Erfahrungen mit den Extremisten teilen - schließlich habe ihre alte Heimat „eindeutig mit Extremismus und Terrorismus im Land zu kämpfen“.
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