Klagenfurt Sattnitz

Mädchen geschändet und gefilmt: Einweisung droht

Kärnten
15.09.2021 12:14

Nur selten passiert es, dass Straftaten auf Video gebannt werden - für die Kärntner Justiz ist es ein besonderer Fall, dass sie gleich in zwei aktuellen und Aufsehen erregenden Strafverfahren auf filmische Beweise zurückgreifen kann. 

Fall Nummer 1 ist besonders dramatisch: Im Frühling wurde ein junges Mädchen bewusstlos auf dem Radweg neben dem Sattnitzfluss in Klagenfurt entdeckt. Es stellte sich heraus, dass die 13-Jährige schwer alkoholisiert war. Sie soll von zwei Freunden - 15 und 21 - im schwer angetrunkenen und damit wehrlosen Zustand sexuell missbraucht worden sein. 

Opfer sagt möglicherweise aus
Der Jüngere der beiden filmte die Tat mit seinem Handy, was - wie berichtet - recht rasch zu einer Anklage führte. Dienstag startet der Prozess unter Jugendrichter Alfred Pasterk. Angeklagt sind, wie Verteidiger Philipp Tschernitz bestätigt, schwerer sexueller Missbrauch, Missbrauch einer wehrlosen Person sowie Kinderpornographie. Es drohen Haftstrafen von bis zu zehn Jahren, der Ältere soll aufgrund einer Gefährlichkeitsprognose zudem eingewiesen werden. Er hat bereits eine Vorstrafe und ebenso einen Sachwalter. Ob das Verfahren öffentlich ist, steht noch nicht fest - möglicherweise sagt auch das Opfer aus.

Das Mädchen hatte angegeben, von den Freunden „abgefüllt“ und schon zuvor missbraucht worden zu sein: Ein „Wahrheit oder Pflicht“-Partyspiel hätte ebenfalls mit (strafbarem) Geschlechtsverkehr geendet - und das im zarten Alter von 12 Jahren!

Ein Cricketschläger gilt als Tatwaffe für Mordversuch. (Bild: AFP or licensors)
Ein Cricketschläger gilt als Tatwaffe für Mordversuch.

Mordversuch mit Cricketschläger
Fall Nummer 2 wird vor den Geschworenen verhandelt, wie Gerichtssprecher Christian Liebhauser erklärt: „Es wurde nach einer Attacke mit einem Cricketschläger Anklage wegen Mordversuch eingebracht.“ Zwei Inder, 32 und 35, waren im Klagenfurter Stadtteil Tessendorf vor einem videoüberwachten Gebetshaus in Streit geraten; der jüngere Kontrahent zückte daraufhin die äußerst ungewöhnliche Waffe: Mit dem Cricketschläger soll er dem Älteren durch wuchtige Schläge auf den Kopf einen Schädelbruch zugefügt haben. Staatsanwältin Denise Ebner konnte sich den Angriff auf Video ansehen - und ist überzeugt, dass es sich um einen Mordversuch handelt.

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