Landwirtschafts- und Tourismusministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP) hat am Mittwoch die „Anti-Impf-Propaganda“ der FPÖ für die vergleichsweise niedrige Impfquote in Österreich verantwortlich gemacht. Wenn die Blauen rund um ihren Chef Herbert Kickl nicht wiederholt die Wirksamkeit der Corona-Schutzimpfung in Frage stellen würden, „wäre die Impfquote in Österreich höher und wir könnten weitere Lockerungsschritte - wie etwa in Dänemark - durchführen", so Köstinger.
Kickl hatte die türkis-grüne Bundesregierung davor als „die schlechteste Regierung, die dieses Land jemals hatte“ bezeichnet und sich auch entschieden gegen die 1G-Regel (Geimpft) ausgesprochen.
Impfung für Kickl nicht „der Gamechanger“
Die Maßnahmen hätten einzig das Ziel, die Menschen so zu frustrieren, dass sie sagen, „ich stürze mich freiwillig in die Nadel“, sagte der FPÖ-Chef. Die Impfung sei für ihn nicht der versprochene „Gamechanger“, sonst wären die aktuellen Infektionszahlen nicht höher als im September des Vorjahres. Es brauche vielmehr einen „Plan B“, der unter anderem auf ein „frühzeitiges Einsetzen von Medikamenten“ setzen sollte.
„Pandemie in wenigen Wochen beenden“
Daraufhin äußerte Köstinger scharfe Kritik an den Freiheitlichen. Vernunft und Wissenschaft seien bei der FPÖ-Spitze offenbar keine politischen Kategorien mehr. „Mit einer höheren Impfquote könnten wir die Pandemie in Österreich in wenigen Wochen beenden“, so Köstinger. „Die Freiheitlichen gefährden mit ihrer Propaganda die Gesundheit Tausender Menschen. Sie stellen sich damit politisch ins Eck der Corona-Leugner.“
Wirksamkeit von Impfungen „hinlänglich belegt“
Es müsse das gemeinsame Ziel aller politischen Kräfte im Land sein, die Impfquote zu erhöhen. „Die Wirksamkeit und Schutzfunktion von Impfungen ist hinlänglich belegt, die FPÖ verbreitet hier wider besseres Wissen Fake-News und verunsichert damit Menschen, für die eine Impfung dringend notwendig wäre“, so Köstinger. Kickl riskiere mit seiner Politik Menschenleben, gefährde Arbeitsplätze und verlängere die Pandemie.
Die Wirksamkeit und Schutzfunktion von Impfungen ist hinlänglich belegt, die FPÖ verbreitet hier wider besseres Wissen Fake-News und verunsichert damit Menschen, für die eine Impfung dringend notwendig wäre.
Tourismusministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP)
Am Dienstag hatte der Infektiologe Christoph Wenisch im ORF-„Report“ gesagt, es sei für ihn und viele Mediziner „neu“, dass man mit einem guten Immunsystem auf die Corona-Schutzimpfung verzichten könne. Die Ansicht, dass man Corona mit einem guten Immunsystem packen könnte, hält er für „totalen Blödsinn“.
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