Die bisher verabreichten Covid-Schutzimpfungen sind in Österreich weiterhin hochwirksam. Das zeigt der am Mittwoch von der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) aktualisierte Bericht zu Impfdurchbrüchen. Nach den seit Februar erhobenen Daten ist das Risiko für eine symptomatische Infektion trotz Vollimmunisierung im Vergleich zu nicht vollständig Geimpften und Ungeimpften um mindestens 88 Prozent reduziert. Diese verläuft dann in fast allen Fällen leicht und kaum tödlich.
Seit Anfang Februar waren in Österreich bei insgesamt 175.815 laborbestätigten Coronafällen mit Symptomen unter Personen ab zwölf Jahren 8.845 Fälle vollständig geimpft (5,03 Prozent). Davon wiederum wurden 215 Patienten (0,12 Prozent aller Fälle) im Krankenhaus behandelt.
Mehr Impfbrüche
Anteilsmäßig traten zuletzt vermehrt Impfdurchbrüche auf. Allerdings ist laut AGES zu erwarten, dass es mit steigendem geimpften Bevölkerungsteil auch zu mehr Impfdurchbrüchen kommt. Innerhalb der vergangenen vier Kalenderwochen 33 bis 36 gab es unter 24.718 symptomatischen Fällen 5704 Infektionen bei Vollimmunisierten (23,08 Prozent). 54 Betroffene wurden in Spitälern behandelt, das ist ein Anteil von 0,22 Prozent an allen Fällen und somit ähnlich niedrig wie im Gesamtzeitraum seit Februar.
Die Impfeffektivität von mindestens 88 Prozent ergibt sich aus einem Vergleich des Anteils vollständig Geimpfter mit symptomatischer Infektion mit dem Anteil vollständig Geimpfter in der Bevölkerung, erläuterten die Experten. Der Wert lag von Anfang Februar bis inklusive der vergangenen Kalenderwoche (KW 36) für die Altersgruppe 18 bis 39 Jahre bei 89,11. Bei den 40- bis 59-Jährigen zeigte sich 88,45 Prozent Impfeffektivität und ab 60 Jahren waren es 89,61 Prozent.
„Milde Erkrankungsverläufe bei Geimpften“
Auch Daten aus anderen Untersuchungen und weiteren Ländern zeigen, dass Covid-19-Erkrankungen „bei vollständig geimpften Personen weitestgehend mild verlaufen, Krankenhausaufenthalte und Todesfälle vermieden werden“, betonte die AGES in ihrem Update. Impfdurchbrüche treten demnach insbesondere bei Personen mit Vorerkrankungen oder eingeschränktem Immunsystem auf, bei denen die Impfung keinen Immunschutz erzielen konnte.
Sterblichkeit in EU weiter höher als vor Pandemie
Unterdessen liegt die Zahl der Todesfälle in der Europäischen Union noch immer über dem Durchschnittsniveau der Jahre zuvor - aber nur noch knapp. Im Juli dieses Jahres starben gut vier Prozent mehr Menschen als im Vergleichszeitraum der Jahre vor der Corona-Pandemie, wie aus den am Mittwoch veröffentlichten Daten des Statistikamts Eurostat hervorgeht. Wie viele Menschen tatsächlich an den Folgen einer Corona-Infektion gestorben sind, zeigt die Auswertung nicht.
In Österreich entwickelten sich die Zahlen der Auswertung zufolge ähnlich wie in der EU, lagen aber zuletzt über dem Länderschnitt. Demnach wurden hierzulande im Juni 2021 21,2 Prozent erreicht, während es im EU-Schnitt 5,9 Prozent waren. Im Juli näherte sich der Wert mit 5,7 Prozent in Österreich wieder an den EU-Schnitt mit 4,4 Prozent an. Der Höhepunkt mit 47,8 Prozent über den Vergleichswerten wurde in Österreich den Angaben zufolge im November 2020 erreicht.
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