Wilde Szenen haben sich bei einem Einsatz nahe der Grenze bei Siegendorf im Burgenland abgespielt. Ein mit 15 Flüchtlingen besetzter Bus raste vor einer Kontrolle durch Soldaten davon. Als eine Bundesheerstreife die Verfolgung aufnahm, stellte sich ein Komplize des Schleppers mit seinem Auto quer. Beide Verdächtige sind in Haft.
Alarm ausgelöst wurde am Dienstag gegen 8.45 Uhr. Ein mit Flüchtlingen voll besetzter Mercedes Vito war aus Ungarn über die grüne Grenze bei Siegendorf gefahren und in eine Kontrolle des österreichischen Bundesheeres geraten. Als sich der Wagen langsam näherte, war den Soldaten sofort klar, dass es sich um ein Schlepperfahrzeug handelt.
„Umrisse von vielen Insassen erkennbar“
„Durch die verdunkelten Scheiben bei den Rückbänken waren die Umrisse von vielen Insassen erkennbar, die dicht gedrängt nebeneinander saßen“, schilderten die Grenzschützer im Assistenzeinsatz.
Straße blockiert
Der Mann am Steuer täuschte vor, anhalten zu wollen. Prompt gab er jedoch Gas und brauste davon. Eine Bundesheerstreife fuhr hinterher. Kurz darauf wurde der Militärwagen von einem Fiat Bravo mit ungarischem Kennzeichen verfolgt.
Nach einer Abzweigung und einem riskanten Wendemanöver des Schlepper-Vans auf einem Güterweg bei der Puszta stellte sich der Komplize mit seinem Pkw quer. Er blockierte die Bundesheerstreife. „Die Verfolgung musste abgebrochen werden“, hieß es. Der Fiat-Lenker aus der Ukraine wurde festgehalten, bis ihn die Polizei abführte.
Flucht in den Wald
Das Schlepperfahrzeug konnte vorerst entkommen. Der litauische Chauffeur war zum Grenzübergang in St. Margarethen gerast, drehte um und fuhr zurück Richtung Puszta. In einem Waldstück ließ er die Flüchtlinge aussteigen und davonlaufen.
Die meisten der 15 Syrer wurden beim Sulzhof aufgegriffen. Sie gaben an, 4000 Euro pro Person an die Schlepper bezahlt zu haben. Nach den Einvernahmen erfolgte am Mittwoch die Anzeige bei der Staatsanwaltschaft Eisenstadt. Beide Verdächtige sitzen in Untersuchungshaft.
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