Ein 66 Jahre alter Mann ist am Freitag in St. Pölten wegen Mordes an seiner Lebensgefährtin zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Der Angeklagte hatte der Frau im Bett mit einem Maurerfäustel mehrfach auf den Kopf geschlagen und danach auch noch mehrere Messerstiche zugefügt. Die 64-Jährige starb.
Die Tat geschah in Neulengbach im Bezirk St. Pölten-Land. Der Angeklagte hatte seine Freundin in der Nacht auf den 22. April attackiert. Ein Streit war der Tat allerdings nicht vorangegangen. Wie der 66-Jährige vor Gericht erklärte, habe er an Schlafstörungen gelitten, die auch durch die 64-Jährige ausgelöst worden seien. In der Tatnacht habe die 64-Jährige die Schlafzimmertür laut geöffnet und ihn damit aufgeweckt.
„Wollte sie ,sanft‘ mit Maurerfäustel im Schulterbereich berühren“
Er habe ihr dann im gemeinsamen Bett zeigen wollen, „wie es ist, wenn man immer geweckt wird“, und habe sie „sanft“ mit einem seit langer Zeit im Nachtkästchen verstauten Maurerfäustel im Schulterbereich berühren wollen. „Dabei ist er mir aber ausgekommen.“ Danach habe seine Frau zu schimpfen begonnen, woraufhin er „explodiert“ sei und „öfter dorthin geschlagen“ habe. „Gezielt auf den Kopf?“, fragte der vorsitzende Richter. „Ja“, entgegnete der Pensionist zerknirscht. „Ich war so aufgedreht, dass ich nicht mehr recht wusste, was ich tat.“
Fest steht jedoch: Der Mann ging daraufhin in die Küche und holte ein Messer, fügte der 64-Jährige am Hals auch noch tiefe Schnittverletzungen zu. „Erst danach wurde mir bewusst, was ich getan habe“, so die Aussage des 66-Jährigen vor Gericht. Im Anschluss an die Tat verletzte er sich selbst und musste im Krankenhaus operiert werden.
„Zu Hause war ich der Knecht“
Der Angeklagte habe das Opfer „auf wirklich bestialische Art und Weise“ getötet, erklärte der Staatsanwalt. Die Verteidigerin führte diverse Probleme in der Beziehung ins Treffen. „Zu Hause war ich der Knecht“, soll der Beschuldigte einige Tage nach der Attacke zu der Juristin gesagt haben. „Das alles rechtfertigt jedoch nicht die Tat.“
Die Geschworenen verurteilten den 66-Jährigen schlussendlich zu lebenslanger Haft, das Urteil ist bereits rechtskräftig.
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