Der Sommer ist für die Wiener Hotels halbwegs gut gelaufen. Die fünf Schließmonate im Frühling (einzige Ausnahme: Geschäftsreisende) machen die Bilanz jedoch tiefrot. Staatshilfen haben eine Pleitewelle verhindert. Die Branche hofft jetzt auf Christkindlmärkte und Luxustouristen.
Wien zählte von Jänner bis August 2,3 Millionen Übernachtungen. Das sind um fast 40 Prozent weniger als im 1. Pandemiejahr 2020. Der Nettoumsatz der Betriebe fiel um 47 Prozent.
Dennoch: Die Gäste kehren langsam zurück. Der August war gut gebucht. Manche Häuser sind wieder zur Hälfte gefüllt. „Allerdings ist das teils über den Preis gelaufen“, sagt Branchenobmann Dominic Schmid. Die Zimmer waren um 10 bis 15 Prozent billiger zu haben als vor Corona.
Die Hoffnung liegt auf der so Umsatz starken Adventzeit, auf den Christkindlmärkten (dürfen aus heutiger Sicht stattfinden). Und dass keine harten Eingriffe mehr kommen. „Acht von zehn Gästen sind zwar geimpft. Aber 1 G wäre für uns fatal“, sagt Schmid.
Der Wiener Sonderweg, dass Kinder getestet werden müssen, hat uns massiv geschadet. Familien haben wo anders geurlaubt.
Branchenobmann Dominic Schmid
Der Wien Tourismus fährt von Deutschland über Italien bis Spanien die Kampagnen hoch. Beworben werden Wiener Flair, Kunst und das gute Essen. Ein Fokus liegt auf Superreichen (mit einem Vermögen von über 30 Millionen US-Dollar). Der Film „Vienna - A luxurious journey“ soll sie in die Stadt locken. Experten sind sich einig: Läuft alles glatt, kann sich heuer die schwarze Null noch ausgehen. Eine Rückkehr zum Vorkrisenniveau wird aber Jahre dauern.
Wir wollen im Herbst und der Vorweihnachtszeit bestmöglich aufholen, was durch ein fast fünfmonatiges Beherbergungsverbot für Freizeitgäste im ersten Halbjahr verloren gegangen ist.
Norbert Kettner, Direktor Wien Tourismus
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