„Ich bin schon so sauer. Ich finde das echt eine Frechheit, was da abgeht. Die pfeifen sich auf gut Deutsch überhaupt nichts. Ein jeder, der brav lernt, muss sich ja veräppelt vorkommen“, ärgert sich eine Prüfungsaufsicht fürchterlich. Warum? In nur zwei Wochen wurden bei Theorieprüfungen in Linz insgesamt sechs Schwindler erwischt. Die Schummler hatten immer eine Mini-Kamera, die meist in einem Hemdknopf, in Schals, auf Pullovern oder sogar in eine schwarze FFP2-Maske integriert waren. Während die Mini-Cams den Computerbildschirm mit den Multiple-Choice-Fragen filmt, bekommt der Prüfling über einen Mini-Lautsprecher im Ohr die Antworten eingeflüstert, damit er die richtigen Kästchen anklicken kann. Die Schwindler fallen auf, weil sie meist ganz ruhig dasitzen, damit das Abfilmen funktioniert. Es handelt sich durchwegs um Afghanen oder andere Männer aus dem arabischen Raum.
Sprachprobleme als Ursache
„Es liegt an den Sprachproblemen. Meistens sind die Deutschkenntnisse der Prüflinge nicht so fundiert, dass sie die Fragestellungen verstehen können. Ein Wort wie ,Überholsichtweite‘ ist zum Beispiel zu schwierig“, sagt Thomas Rizy von der Sicherheits- und Verwaltungspolizeilichen Abteilung der Landespolizeidirektion: „Unser Problem ist, dass es keine strafrechtlichen Konsequenzen gibt. Wir können maximal eine neunmonatige Antrittssperre verhängen.“ Die Hintermänner verdienen übrigens schön an dem illegalen, aber nicht kriminellen Vorgehen: 2000 bis 3000 Euro sind fürs Einsagen bei der Prüfung fällig.
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