Während die Naturschutzorganisation WWF gestern das „Aus für die Marchfeld-Schnellstraße“ begrüßte, ist man beim Land davon überzeugt, dass der Bau durch das Urteil unausweichlich ist. Insider verweisen stets auf das Bundesstraßengesetz, dass die ASFINAG zur Errichtung der S…8 verpflichtet. Dabei hätte ein kleiner Vogel den großen Plänen beinahe einen Strich durch die Rechnung gemacht, aber durch die Vergrößerung des Schutzgebietes wäre eine Ausnahmegenehmigung der Schnellstraße wieder möglich gewesen. Dass nun festgestellt wurde, die wichtige Prüfung von alternativen Streckenführungen habe nie stattgefunden, gießt Wasser auf die Mühlen so ziemlich aller Beteiligten. Die Gegner glauben nun, dass die grüne Verkehrsministerin jetzt eine Chance hat, das leidige Straßenbauprojekt ganz zu kippen. Befürworter meinen indes, dass Leonore Gewessler nichts anderes übrig bleiben wird, als die Trasse in letzter Folge abzunicken.
Ideen für wirksame Verkehrsentlastung
Sie selbst verspricht eine rasche Lösung und will „unmittelbar mit der Prüfung und Planung von möglichen Alternativen“ beginnen, mit dem Land „Ideen für eine wirksame Verkehrsentlastung“ erarbeiten. Denn zumindest in einem Punkt sind sich alle einig: Die Gemeinden entlang der Bundesstraße 8 durch das Marchfeld ersticken regelrecht im Durchzugsverkehr. Kein Wunder, dass Lokalpolitiker aus beinahe allen Lagern für den Bau plädieren. Einzig die Grünen waren stets für eine Reihe an Ortsumfahrungen, um – gemeinsam mit einem besseren Öffi-Angebot – das Ziel zu erreichen. Ob viele kleine Straßen aber weniger Boden versiegeln als eine höherrangige Schnellstraße, weiß niemand so recht: Die Berechnungen gehen je nach Meinung auseinander.
Was kann jetzt also passieren?
Dazwischen zeichnet sich keine Lösung ab, dazu sind die politischen Gräben im Marchfeld mittlerweile zu tief.
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