„Einmal 3G-Nachweis bitte“, heißt es seit Samstag an den Checkpoints der Corona-Ausreisekontrollen im Bezirk Braunau in Oberösterreich. Lange Schlangen gab’s beim „Krone“-Lokalaugenschein keine. Und auch auf der Braunauer Herbstmesse war es zu Mittag eher ruhig - zeitweise waren sogar mehr Besucher impfen als im Bierzelt.
„Mich stören die Kontrollen nicht, ich bin geimpft und man kommt rasch durch“, sagte etwa Katrin Buchleitner (34) aus Altheim, die am Samstagvormittag aus dem Bezirk Braunau fuhr. Eine weitverbreitete Meinung am Checkpoint in Aspach - die Corona-Skeptiker und Impfgegner blieben daheim.
Mehr Impfwillige als Hungrige
Weiter ging’s zur Braunauer Herbstmesse, wo die Halle 4 zur Impfstraße umfunktioniert wurde. 25 Innviertler warteten dort kurz vor Mittag auf ihren Stich - zu diesem Zeitpunkt waren dort sogar mehr Impfwillige als Mittagsgäste im Zelt.
Schutz für Kind
Tanja Strohmayr (20) aus Uttendorf ließ sich mit dem Impfstoff von BioNTech/Pfizer impfen. Doch warum nicht schon früher? „Ich bin schwanger und habe Angst, dass mit dem Baby was ist, wenn ich krank werde.“ Zwei Pensionisten holten sich schon ihre dritten Stiche ab: „Natürlich lassen wir uns nochmal impfen. Was gerade los ist, wirft kein gutes Bild auf unseren Bezirk, da muss man sich wirklich schämen.“
Was gerade los ist, wirft kein gutes Bild auf unseren Bezirk, da muss man sich wirklich schämen.
Zwei Pensionisten unisono
Kampf um jeden Stich
Auch Bezirkshauptmann Gerald Kronberger ist sich der Außenwirkung bewusst: „Ich kann nur alle bitten, sich impfen zu lassen und auf die Hygienemaßnahmen zu achten. Die Bevölkerung hat es selbst in der Hand.“ Er hofft, dass die Impfquote (49,5 Prozent) im Bezirk rasch steigt, 800 bis 900 Stiche fehlen, um die Kontrollen wieder fallen lassen zu können. Zeitgleich stieg auch die Inzidenz im Bezirk auf 362. Im Nachbarbezirk Ried ist sie auch bei 305, da die Impfquote bei 56,9 Prozent liegt, ist eine Abriegelung erst ab 400 vorgesehen.
Zufrieden bei Kontrolle
Bundesheer und Polizei zeigten sich nach Tag eins zufrieden: „Es gab nur wenige Rückweisungen.“ Doch auch die Verweigerer melden sich, etwa polterte in einem Braunauer Kaffeehaus ein Gast: „Impfen lass i mi sowieso ned, da kinnans duan wos woin.“ Man darf gespannt sein, wie es weitergeht ...
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