Der Wiener Infektiologe Christoph Wenisch von der Klinik Favoriten hat zum Argument von Impfverweigerern, sie hätten ein gutes Immunsystem, Stellung genommen. Ein gutes Immunsystem generell sei natürlich gut, reiche aber nicht aus, um eine Corona-Erkrankung zu verhindern, betonte der Mediziner. Bei einer Erkrankung sei es sogar „anscheinend schlecht für den Verlauf“, da es „oft zu viel reagiere“.
Die einzige derzeit breit eingesetzte Therapie bei Corona-Patienten sei eine, „die das Immunsystem schädigt, nämlich das Kortison“. Ein besonders gutes Immunsystem reagiere bei einer Erkrankung nach einer Infektion mit der Delta-Variante „nicht adaptiv, also optimal“, so Wenisch in der Ö1-Sendereihe „Im Journal zu Gast“.
Schon mit dem Eintreten dieser Viren, mit dem Andocken an ihren Rezeptoren, werden immunologische Prozesse getriggert, „die eine Inflammation, also eine Entzündung oder eine Über-Entzündung“ bewirken, erklärte Wenisch.
„Und diese Über-Entzündung müssen wir therapeutisch behandeln.“ Vereinfacht gesagt bedeutet dies, dass ein besonders gut reagierendes Immunsystem „oft zu viel reagiert“, so Wenisch abschließend.
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