"Abschalten! Jetzt!"

Deine Unterschrift im Kampf gegen die AKWs in Europa

Österreich
15.03.2011 17:12
Das atomare Drama in Japan nimmt seinen Lauf, die Kettenreaktion mit ihren verheerenden Folgen ist offenbar nicht zu stoppen. So wie bereits die Unfälle von Tschernobyl bis Three Mile Island die Geschichte eines Irrwegs beschrieben haben, wird auch dieser GAU Spuren für Generationen hinterlassen. Das Fukushima-Desaster ist nicht das erste in einer Reihe todbringender Atomkatastrophen. Es sollte aber die letzte gewesen sein. Jetzt muss die Zäsur in der Leid und Verderben bringenden Chronik der Kernenergie gekommen sein. Wann denn, wenn nicht jetzt?

Deutschlands Regierung hat bereits einen ersten vorsichtigen Schritt gesetzt. Von einem Moratorium, also einer Nachdenkpause, spricht Kanzlerin Angela Merkel. Doch Spötter meinen, "Moratorium" sei nur ein Fremdwort für die Kunst des Vergessens. Noch ist keine Rede von einem generellen Abschalten der Atomkraftwerke. Genau das aber streben überparteiliche Umweltschutzorganisationen hierzulande und in Teilen Europas jetzt an.

"Abschaffen! Jetzt!"
Die "Krone" - bereits seit der vehementen Ablehnung des Atomkraftwerkes Zwentendorf im Jahr 1978 die führende Zeitung umweltbewegter Aktionen - wird als unabhängige Informationsplattform auch bei dieser Initiative an der Spitze stehen: "Abschaffen! Jetzt!", lautet das Leitmotiv, unterschreiben kannst du in der Infobox! Außerdem hat krone.at gemeinsam mit der "Kronen Zeitung" eine Facebook-Fanpage gestartet.

Als eine der Ersten hat sich am Dienstag bereits Eva Glawischnig zu Wort gemeldet. Die Chefin der Grünen organisiert in Österreich und in enger Abstimmung mit ihren Parteifreunden in der Europäischen Union eine europaweite Aktion zum Verzicht auf die Atomenergie. Glawischnig: "Wir müssen jetzt aus der Atomkraft aussteigen. Damit wir und unsere Kinder in Zukunft außer Gefahr sind. Damit Europa nie Japan wird."

Einer der ersten Bündnispartner von Eva Glawischnig, Deutschlands Star-Grüner Cem Özdemir: "In Europa muss und kann das Ende des atomaren Zeitalters eingeläutet werden, weil die demokratischen Gesellschaften ihren Willen gegen die Profitinteressen weniger durchsetzen können und die Alternativen bereit stehen."

In diesen Tagen sind auch parteipolitisch motivierte Grenzen leichter zu überschreiten. So hat sich auch FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache klar in das Lager der Atomkraftgegner gestellt – und er tritt für eine raschen Ausstieg aus der Kernenergie ein. Dazu erwartet Strache gemeinsame Schritt sowohl auf österreichischer Ebene wie auch auf europäischer.

"Atomkraft ein Irrweg, von dem man abgehen muss"
Vonseiten der Regierung sind am Dienstag auch von Bundeskanzler Werner Faymann erste Signale zur Unterstützung entsprechender Initiativen gekommen. Er, Faymann, könne sich eine EU-weite Volksabstimmung über die Atomenergie vorstellen. Die Kernkraft sei ein "Irrweg, von dem abgegangen werden" müsse, sagte Faymann. Und nach den dramatischen Ereignissen in Japan könne man nicht einfach zur Tagesordnung übergehen, sie müssten zu einer "groß angelegten Diskussion" über die Atomenergie führen. Zugleich aber warnte der Kanzler auch vor massivem Widerstand der finanziell gut ausgestatteten Atomlobbyisten: "Die Gegner sind stark."

von Claud Pándi, Kronen Zeitung

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