Die Komödie „Ted Lasso“ und das Drama „The Crown“ sind bei der Emmy-Verleihung am Sonntagabend in Los Angeles als beste Fernsehserien des Jahres ausgezeichnet worden. Damit setzt sich der Siegeszug der Streamingplattformen im Fernsehbereich fort. „Ted Lasso“ läuft auf Apple+, „The Crown“ auf Netflix. Ebenfalls von Netflix produziert wurde die beste Miniserie des Jahres, „Das Damengambit“.
Die Fußballserie „Ted Lasso“ war mit 20 Nominierungen als Favorit in den Abend gegangen. Jason Sudeikis wurde als bester Hauptdarsteller geehrt. Auch die beiden Awards für die besten Nebenrollen gingen an die bei Apple TV+ laufende Serie über einen US-Football-Trainer, der in England einen Fußballverein umkrempelt. An Hannah Waddingham für ihre Rolle als Vereinsmanagerin und an Brett Goldstein als alternden Fußballstar.
Stehender Applaus für Jean Smart
Bei Regie, Drehbuch und bei der besten weiblichen Hauptrolle musste sich der insgesamt siebenfach ausgezeichnete "Ted Lasso" aber der HBO-Max-Serie "Hacks" geschlagen geben.
Stehenden Applaus hat es dabei für die 70-jährige Jean Smart gegeben, die in „Hacks" mit grandiosem Timing und viel Verletzlichkeit eine alternde Entertainerin in Las Vegas spielt. Smart gedachte in der Dankesrede ihrem sechs Monate zuvor verstorbenen Ehemann und sagte: „Ich wäre nicht hier, wenn er seine Karriere nicht hinten angestellt hätte, damit ich meine Chancen wahrnehmen konnte."
Preisregen für „The Crown“
„The Crown“ wurde nach vier Staffeln erstmals in der Königskategorie des wichtigsten Fernsehpreises der Welt ausgezeichnet und erhielt den Preis für die beste Drama-Serie.
Olivia Colman erhielt für die Hauptrolle der britischen Königin Elizabeth II. den Preis als beste Drama-Schauspielerin. Josh O‘Connor bekam für seine Verkörperung von Prinz Charles die Auszeichnung als bester männlicher Hauptdarsteller in einer Dramaserie und Gillian Anderson erhielt den Emmy als beste Nebendarstellerin für ihre Verkörperung der britischen Premierministerin Margaret Thatcher.
„The Crown“ hat am Sonntagabend darüber hinaus Auszeichnungen für die beste Regie und das beste Drehbuch gewonnen. Insgesamt kam „The Crown" auf elf von über 110 vergebenen Auszeichnungen.
Emmy für Kate Winslet
„Ja, ich bin die Gewinnerin“, jubelte Kate Winslet, nachdem sie als beste Hauptdarstellerin in einer Anthologie-Serie einen Emmy erhielt. Sie wurde für ihre Darstellung der Kriminalbeamtin Mare, die einen Teenager-Mörder in einer Kleinstadt in Pennsylvania sucht, ausgezeichnet.
Hunderte US-Fernsehstars hatten zu Beginn der Emmy-Verleihung in Los Angeles mit dem Song „Just a Friend“ des verstorbenen Rappers Biz Markie gedacht und die Kraft des Fernsehens gefeiert. „Fernsehen, du hast, was ich brauche“, sangen viele der Nominierten zum Start der Show am Sonntagabend (Ortszeit). Markie war im Juli im Alter von 57 Jahren gestorben.
Auf dem roten Teppich dominierten in diesem Jahr die Farben Schwarz und Rot. Kate Winslet ging in einem klassischen Kleid von Armani Privé über den Red Carpet, Mandy Moore erschien in Carolina Herrera, Elizabeth Olsen trug ein Kleid des Modelabels ihrer Schwestern Ashley und Mary-Kate. Ellen Pompeo wählte einen Jumpsuit von Elie Saab, Sarah Paulson trug ein Kleid von Carolina Herrera.
Ungewöhnlicher Look
Ungewöhnlich war der Look von Diana-Darstellerin Emma Corrin. Ihr blassgelbes schulterfreies, bodenlanges Kleid kombinierte sie mit langen, Handschuhen, deren Kuppen offen waren und ihre langen, spitzen schwarzen Nägel enthüllten, ihren Kopf zierte eine farblich passende Haube.
Ihren ersten Auftritt nach der Trennung von ihrem Ehemann Karl Cook absolvierte Kaley Cuoco in einem neongelben Kleid von Vera Wang.
Nur 600 Gäste zugelassen
Die renommierten US-Fernsehpreise wurden zum 73. Mal vergeben, nach einer pandemiebedingten Pause wieder vor Publikum. Allerdings waren in Los Angeles nur rund 600 Menschen, alle doppelt geimpft, in einem Zelt neben dem sonst als Veranstaltungsort genutzten Microsoft Theater als Zuschauerinnen und Zuschauer zugelassen.
Weil das Zelt aber überdacht war, erschloss sich Schauspieler Seth Rogen die Vorsichtsmaßnahme nicht. „Lasst mich anfangen, indem ich sage, dass hier viel zu viele Menschen in einem Raum sind“, meinte er zu Beginn der Show. „Man hat uns gesagt, die Verleihung sei draußen. Das ist sie nicht!“, sagte Rogen unter Gelächter. „Warum gibt es hier ein Dach? Wenn ich das gewusst hätte, wäre ich nicht gekommen.“ Die britischen Sieger von „The Crown“ feierten übrigens in London.
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