Die Parlaments- und Regionalwahlen in Russland - krone.at berichtete - waren überschattet von massiven Fälschungsvorwürfen. Mithilfe von Überwachungskameras wurden einige Verdachtsfälle dokumentiert - und über soziale Medien wie Twitter in alle Welt verbreitet.
Ein Video zeigt eine Helferin in einem Wahllokal in der Stadt Kemerowo im Westen Sibiriens. Sie stellte sich demonstrativ vor eine Wahlurne. Hinter ihr ist eine Hand zu sehen, die neben einer russischen Fahne immer wieder vermutlich Stimmzettel in die Urne steckt.
Die Frau schaut verlegen in den Raum. Eine andere Aufnahme zeigt, wie ein Wischmopp vor eine Überwachungskamera gehalten wird, die eine Wahlurne im Blick haben sollte. Die Wahlkommission hatte im Vorfeld versprochen, dass die Videoübertragungen auch in Internet zu sehen sein sollten.
Wahlbeobachter orten Tausende Verstöße
Die unabhängigen Wahlbeobachter der Organisation Golos haben Tausende Verstöße landesweit aufgelistet. Sie berichteten demnach etwa, dass Wählern Stimmzettel ausgehändigt worden seien, auf denen bereits das Kreuzchen bei der Kremlpartei Geeintes Russland gesetzt wurde. In einem anderen Wahllokal soll angeblich der Kugelschreiber nicht funktioniert haben - es sei nur ein Bleistift griffbereit gewesen.
In der Region Tscheljabinsk am Ural berichtete eine Frau Golos zufolge, dass sie mit ihrem Mann wählen gehen wollte. Laut Protokoll hatte sie aber schon abgestimmt. Vermutlich hatte jemand anderes für sie abgestimmt.
Auch in anderen Regionen des flächenmäßig größten Landes der Erde gab es Golos zufolge ähnliche Beispiele - zum Beispiel in St. Petersburg. Eine in Israel lebende Russin sagte, sie habe zweimal abstimmen können - online und in einem Wahllokal.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.