Impfung schützt

Pneumokokken sind gefährliche Bakterien!

Gesund Aktuell
21.09.2021 05:00

356 Pneumokokken-Erkrankungen wurden 2020 österreichweit gemeldet, 19 Personen sind daran verstorben. Schutzimpfungen gibt es seit Jahren. Diese decken die häufigsten Subtypen ab und schützen vor schweren Erkrankungen wie Lungenentzündung oder Blutvergiftung. Leider sind jedoch viele Menschen - auch und gerade in Risikogruppen - nach wie vor nicht geimpft. Besonders sinnvoll ist das „Jaukerl“ vor den kalten Wintermonaten, da in dieser Zeit die meisten Infektionen auftreten.

Besonders häufig erkrankt waren Personen höheren Alters, insbesondere über 80-Jährige. Aber auch Kinder unter einem Jahr. „Pneumokokken-Erkrankungen werden immer noch unterschätzt“, warnt Univ.-Prof. Dr. Ursula Kunze vom Zentrum für Public Health an der MedUni Wien. „Im Krankenhaus sehen wir ja nur die Spitze des Eisbergs. Viele jener Lungenentzündungen, die glücklicherweise noch von Hausärzten behandelt werden können, gehen ebenfalls auf Pneumokokken zurück und wären in vielen Fällen durch Impfungen vermeidbar. Leider ist die Durchimpfungsrate, die derzeit gerade einmal im niedrigen zweistelligen Bereich liegt, viel zu gering.“ Im Unterschied zu SARS-CoV2 oder Influenza handelt es sich bei den Pneumokokken um Bakterien. Sie werden durch Tröpfchen von Mensch zu Mensch übertragen. Insgesamt sind knapp 100 Pneumokokken-Serotypen, also Untergruppen, bekannt.

Wer erkrankt, benötigt eine Therapie mit Antibiotika. „Diese helfen zwar in den meisten Fällen“, so Dr. Ursula Kunze, „aber man darf nicht vergessen, dass sie nicht sofort wirken und daher manchmal ein Fortschreiten der Erkrankung nicht verhindert werden kann. Außerdem kommt es immer wieder zu Resistenzen gegen die eingesetzten Antibiotika.“ Besser sei es, es erst gar nicht so weit kommen und sich rechtzeitig gegen Pneumokokken immunisieren zu lassen. Die Impfung wird allen Personen ab 60 sowie Risikopersonen jeden Alters (z.B. solchen mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Erkrankungen der Atemwege oder Diabetes mellitus) empfohlen. Notwendig sind zwei Impfungen mit verschiedenen Impfstoffen. Kinder dürfen ab dem dritten Lebensmonat geimpft werden (dreiteilig, bis zum fünften Lebensjahr gratis).

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