Mozilla, der Entwickler des freien Internetbrowsers Firefox, ging es finanziell schon einmal besser: Dem einst so populären Browser laufen die Nutzer davon, und mit ihnen schwinden die Einnahmen. Mit einer neuen Funktion namens „Firefox Suggest“ will man einnahmenseitig gegensteuern - und zeigt bezahlte Werbung direkt in der Adresszeile. Das könnte den Nutzerschwund allerdings sogar noch beschleunigen.
Bei den Nutzern kommt die Neuerung, die Mozilla am Firefox-Blog präsentiert hat, nämlich alles andere als gut an. Viele kritisieren die Entwickler dafür, beim Eintippen von Suchbegriffen oder Internetadressen Reklame zu zeigen. Manch einer will Firefox nun den Rücken kehren.
Dabei sei die grundsätzliche Idee hinter „Firefox Suggest“ ja durchaus nutzerfreundlich, analysiert das IT-Portal „Chip“. Das Feature soll es dem Nutzer einfacher machen, relevante Dinge im Internet zu finden und präsentiert beim Eintippen von Suchbegriffen oder URLs beispielsweise passende Wikipedia-Artikel, aber eben auch bezahlte Reklame, mit der Mozilla Geld verdient. Die Reklame führt je nach eingegebenem Begriff beispielsweise zum Online-Marktplatz eBay.
Neue Funktion bislang nur in den USA
Die neue Funktion ist in Version 92 des Firefox-Browsers zu finden, die es bislang nur in den USA gibt. Hierzulande sind die Firefox-User also noch nicht mit der Reklame in der Adresszeile konfrontiert. Bei Mozilla weist man darauf hin, dass Nutzer „Firefox Suggest“ explizit aktivieren müssen, man den Nutzern die Reklame also zumindest nicht ungefragt zeige.
Hintergrund: Mozilla Firefox hat in den vergangenen zwei Jahren 20 Prozent seiner Nutzer verloren, weltweit sind rund 50 Millionen zur Konkurrenz abgewandert. Vor allem Google Chrome, aber auch der erstarkte Microsoft Edge, nagen an den Nutzerzahlen des einst so beliebten freien Browsers. Hersteller Mozilla bringt das finanziell in Bedrängnis, lebt dieser doch unter anderem von Deals mit Internetkonzernen wie Google, die sich als Standardsuchmaschine in Firefox einkaufen - und bei einer geringen Nutzerzahl nicht so tief ins Börsel greifen wie bei einer hohen.
Microsoft Edge mittlerweile vor Firefox
Die August-Marktanteile laut Analysedienst Netmarketshare: Google Chrome ist mit 69,28 Prozent der Platzhirsch unter den Desktop-Browsern, dahinter folgt Microsoft Edge mit 7,75 Prozent. Mozilla Firefox kommt noch auf Platz drei mit 7,48 Prozent Marktanteil. Dahinter folgen der Microsoft Internet Explorer (5,21 Prozent), Apple Safari (3,73 Prozent) sowie unbekanntere Browser wie Opera, der auf 1,12 Prozent Marktanteil kommt.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.