FPÖ-Chef Herbert Kickl hat die von ihm angekündigte Klage gegen Falstaff-Herausgeber und PR-Berater Wolfgang Rosam auf Unterlassung, Widerruf und Veröffentlichung beim Handelsgericht Wien eingebracht. Konkret geht es um Rosams TV-Auftritt vom vergangenen Donnerstag, bei dem er in den Raum stellte, Kickl könnte entgegen seinen eigenen Angaben bereits gegen Covid-19 geimpft sein. Der Parteichef sieht darin ehrenrührige und kreditschädigende Aussagen.
In der Klage werden Rosams Worte über Kickl zitiert: „Es gibt ja ganz böse Zungen, muss ich aufpassen, was ich jetzt sage, ich sage es jetzt nicht, dass es so ist, aber ich habe gehört, er wäre schon geimpft, heimlich, ja, also wenn man das beweisen könnte, das wäre natürlich der Überhammer, dann hätten wir morgen einen Rücktritt“, so der Herausgeber bei oe24.at.
Kickls Position dem „Durchschnittsseher“ bekannt
Dem „Durchschnittseher“ sei die Position Kickls hinsichtlich der Impfung bekannt - ebenso, dass der FPÖ-Chef wiederholt mitgeteilt habe, dass er nicht gegen Covid-19 geimpft sei, heißt es in der Klage. Das Problem sei nicht Rosams Vorwurf, der Kläger sei womöglich geimpft, sondern die damit „transportierte Tatsachenbehauptung des Beklagten, dass der Kläger Wähler und Öffentlichkeit in einer ganz wesentlichen Frage wissentlich belüge“.
„Ehrenrührig und kreditschädigend“
Rosams Aussagen über Kickl seien „massiv ehrenrührig und kreditschädigend“. Als „PR-Profi“ habe Rosam genau gewusst, dass er Gerüchte - „noch dazu ohne jede Quelle“ - verbreitet habe. „Dem Beklagten geht es darum, den Kläger als unglaubwürdig zu stigmatisieren.“ Rosam habe vorsätzlich Tatsachen verbreitet, „deren Unwahrheit er auch kannte bzw. kennen musste“. Kickl begehrt daher einen Widerruf und dessen Veröffentlichung in der gleichen Form wie die inkriminierte Behauptung.
Er hat diesen Schmarren hinausposaunt, um offensichtlich meinen Ruf zu schädigen. Ich wünsche ihm viel Spaß dabei, mit einem Gerücht, das von vorn bis hinten erlogen ist, den Wahrheitsbeweis anzutreten.
FPÖ-Chef Herbert Kickl
FPÖ-Chef ist „nicht geimpft“
Kickl selbst untermauerte in einem schriftlichen Statement seine bereits am Montag dargelegte Position. Er sei nicht geimpft, betonte er neuerlich. „Aber um meinen Impfstatus per se geht es dem ÖVP-nahen Berater Rosam ja gar nicht. Nicht die Frage, ob jemand geimpft ist oder nicht, ist die Ehrenbeleidigung und Kreditschädigung, sondern der Vorwurf, ich würde ,Wasser predigen und Wein trinken‘. Er hat diesen Schmarren hinausposaunt, um offensichtlich meinen Ruf zu schädigen. Ich wünsche ihm viel Spaß dabei, mit einem Gerücht, das von vorn bis hinten erlogen ist, den Wahrheitsbeweis anzutreten.“
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