Autark reisen

Solar-Camper macht mit Sonne richtig Reichweite!

Motor
25.09.2021 11:45

Wohnmobile mit reinem Elektroantrieb eignen sich derzeit in der Regel noch nicht zum Reisen, sondern nur zum Wohnen. Im Prinzip sind sie also nur sehr wenig mobil, weil die Reichweite gering ist. Beim Einzelstück namens Stella Vita, welches das Solar-Team der Technischen Universität Eindhoven vorgestellt hat, ist das ganz anders - und es braucht nicht einmal einen Stromanschluss.

(Bild: kmm)

Die aerodynamische Grundform des vanartigen Gefährts weist keinerlei Ähnlichkeiten mit gängigen Wohnmobilformaten auf. Zum geräumigen Camper mutiert der 7,2 Meter lange und 1,7 Tonnen schwere Stella Vita erst, wenn sein Dachzelt nach oben ausgefahren wird und man dann im Wohnbereich stehen sowie das große Doppelbett im Heck nutzen kann. Eine Besonderheit ist der Eingangsbereich, der dank zweier gegenläufig angeschlagener Türen breit ausfällt.

Der Clou sind Solarzellen mit einer Fläche von 8,8 Quadratmeter auf dem Dach, die auch während der Fahrt Fahrstrom generieren. Ist man auf einem Zeltplatz angekommen, lassen sich seitlich unterm Dach zusätzliche Photovoltaik-Paneele ausfahren, die eine größere Stromausbeute erlauben und zugleich als Vordach dienen. Mit einer Gesamtfläche von 17,5 Quadratmeter soll die PV-Anlage genügend Energie fürs Fahren sowie für die Nutzung von Küchengeräten, Warmwasser und Unterhaltungselektronik bereitstellen. Als Speicher dient eine 60 kWh große Lithium-Ionen-Batterie.

Im Prinzip lässt sich der E-Camper autark ohne Ladeinfrastruktur nutzen. An sonnigen Tagen soll das Wohnmobil über 700 Kilometer mit seinem selbst produzierten Strom weit kommen. Die Höchstgeschwindigkeit wird mit 120 km/h angegeben.

Beim Wohnmobil Stella Vita handelt es sich um einen Technologieträger, der neue Möglichkeiten einer nachhaltigeren Mobilität aufzeigen soll. Zu Demonstrationszwecken will ein Team der TU Eindhoven im Herbst sogar von Holland nach Südspanien allein mit Sonnenenergie reisen. Der Camper gibt jedoch keinen Ausblick auf ein Serienmodell.

(Bild: Bart van Overbeeke)

Was nicht ist, kann allerdings noch werden. Von einstigen Mitgliedern des Solar Teams wurde zum Beispiel der PV-Stromer Lightyear One entwickelt, der nächstes Jahr tatsächlich auf den Markt kommen soll.

Das Solar-Team der Technischen Universität Eindhoven hat sich in den vergangenen Jahren vor allem mit ihrem Engagement bei der World Solar Challenge einen Namen gemacht. Die Spezialität der Holländer waren bisher viersitzige Fahrzeuge, die mehrfach einen Meistertitel gewinnen konnten. (SPX)

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(Bild: kmm)



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