Ein Mann beißt einem anderen in der U-Bahn ein Stück Ohr ab, Schlägereien und Gewaltorgien - die „Krone“ berichtete. Wie sicher sind die Wiener Öffis? Zahlen rücken die zuständigen Stellen nur spärlich heraus. Aber so viel: Die Maskenpflicht hat die Gewaltbereitschaft erhöht. Immer öfter werden Lenker, Wachleute und Passagiere attackiert.
In einem Bus in Favoriten haben im März sechs Fahrgäste aufeinander eingeprügelt, weil der Mund-Nasen-Schutz fehlte. „Wir merken mit Verlauf der Pandemie verstärkt ein steigendes Aggressionspotenzial“, sagt ein Sprecher der Wiener Linien. Ausbaden müssen das oft die eigenen Mitarbeiter. Allein im Vorjahr hat es 172 Übergriffe gegeben. Tendenz steigend. „Rund ein Viertel ist auf das Maskenthema zurückzuführen“, heißt es.
Wir merken mit Verlauf der Pandemie verstärkt ein steigendes Aggressionspotenzial.
Ein Sprecher der Wiener Linien
15.000 Masken-Verweigerer aus den Fahrzeugen geworfen
Immerhin haben die Öffi-Securitys 15.000 Masken-Verweigerer aus den Fahrzeugen geworfen. Zusätzlich wurden 500 Mal Geldstrafen (50 Euro) einkassiert. Wenn die Brutalität eskaliert, ist zudem häufig Alkohol im Spiel. Wie im Jänner, als ein 58-Jähriger in Wien-Mitte zwei ihm unbekannte Männer auf die Zuggleise rempelte. Nur mit viel Glück konnten sich die Opfer noch rechtzeitig zurück auf den Bahnsteig retten.
„Keine Aufzeichnungen“ zu U-Bahn-Attacken
Ein Einzelfall? Wie viele Attacken auf Passagiere hat es in den vergangenen Jahren gegeben? „Dazu führen wir keine Aufzeichnungen“, sagen die Verkehrsbetriebe auf „Krone“-Anfrage. Denn viele Angriffe würden gar nicht bei ihnen eingemeldet.
Die Polizei gibt sich ähnlich wortkarg. Welche Wiener U-Bahn-Stationen sind die gefährlichsten, welche die sichersten? „Eine solche Statistik liegt nicht auf. Grundsätzlich ist zu sagen, dass keine U-Bahn-Station als gefährlich einzustufen ist“, beteuert die Exekutive.
Die Öffis sind der sicherste Ort der Stadt.
Ein Sprecher der Wiener Linien
Auch die Wiener Linien erklären: „Die Öffis sind der sicherste Ort in der Stadt!“ Und schießen ein paar Fakten nach. Alle 109 U-Bahn-Stationen sind videoüberwacht. Inklusive Zügen, Bim und Bus sind 14.000 Kameras im Einsatz. 330 Sicherheitsmitarbeiter durchkämmen das Netz. Zudem macht die Polizei regelmäßig Sonderstreifen.
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