Die heurige Heizsaison wird das Geldbörserl der heimischen Haushalte deutlich stärker belasten. Wegen extrem gestiegener Großhandelspreise für Gas und Strom dürften die Versorger die Tarife bald anpassen. Einzelne Anbieter haben ihre Kunden schon informiert, dass ihr Energiepreis demnächst bis zu doppelt so hoch wird.
„Kostete Gas im Großhandel die letzten Jahre im Schnitt zwischen 15 und 30 Euro je Megawattstunde, sind es derzeit über 70 Euro“, so Karina Knaus von der Energieagentur. Hauptpreistreiber sind der Aufschwung der weltweiten Wirtschaft und die höhere Nachfrage. Außerdem stocken Lieferungen aus Russland. Moskau füllt verstärkt eigene Speicher auf und exportiert mehr Gas nach China als in die EU - auch um Druck für eine Genehmigung der neuen Gaspipeline Nord Stream 2 aufzubauen. Unsere Gasspeicher sind jedenfalls derzeit nur zur Hälfte statt wie normalerweise zu 70 bis 90 Prozent voll.
Verträge mit Preisgarantie lohnen sich
Kunden mit Standardtarifen der Landesversorger haben bislang davon noch nichts gemerkt. Gespürt haben die anziehenden Kosten schon jene Haushalte, die Floater-Tarife haben. Hier passt sich der Preis laufend, z.B. an den Gaspreisindex, an. Generell ratsam ist es, jetzt auf Verträge mit Preisgarantie umzusteigen. Portale wie e-control.at oder durchblicker.at helfen dabei, bei einem Wechsel sind bis zu 309 Euro im Jahr drinnen.
Da Gaskraftwerke ebenfalls zur Stromerzeugung genutzt werden, verteuerte sich auch Elektrizität im Großhandel - um satte 130 Prozent zum August 2020. Wie stark sich die anziehenden Preise auf die eigene Abrechnung auswirken werden, ist aber noch offen. Mehr als die Hälfte der Kosten entfallen schließlich auf Netzgebühren und Steuern. Jede Preiserhöhung muss vorher angekündigt werden.
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