Betretenes Schweigen im Landtag, als am Mittwoch ein Experte sprach, der über jeden Verdacht erhaben ist: Heinz Stockinger von der Plattform gegen Atomgefahren. Er stand in Wackersdorf am Bauzaun, er demonstrierte in Temelin, er warnte vor allen gefährlichen grenznahen Kernkraftwerken wie dem jetzt abgeschalteten Isar 1.
Und dann musste das Anti-Atom-Urgestein hören, dass VP- und SP-Mandatare nach wie vor dafür sind, dass unsere Steuermillionen weiterhin an die Euratom-Lobby nach Brüssel fließen sollen: "Mir hat sich der Magen umgedreht, bei ihren Aussagen", so Stockinger in Richtung der Landespolitiker. Bei Gabi Burgstallers Wortmeldung zum Beispiel: "Atomgefahren werden in Salzburg nicht anlassbezogen, sondern seit Jahren sehr konzentriert bearbeitet."
"Lauter nichtssagende und unverbindliche Aussagen", so Heinz Stockinger zur "Krone": "Wenn ich an Salzburger Politiker in der Vergangenheit denke, wie etwa Landeshauptmann Wilfried Haslauer und seinen Kampf gegen die Wiederaufbereitungsanlage Wackersdorf, dann schäme ich mich für unsere heutigen Mandatare." Nur Landesrat Walter Blachfellner hatte unmittelbar nach der Atom-Katastrophe in Japan die Atom-Gegner unterstützt: "Isar 1 gehört dauerhaft vom Netz." Eine Forderung, die nun sogar die bayrische CSU unterschreibt.
von Wolfgang Weber, Kronen Zeitung
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