Platz zwei für die Partei von Russlands Präsident Wladimir Putin bei den Parlamentswahlen? In Österreich haben es die Kommunisten tatsächlich geschafft, Platz eins bei den Dumawahlen zu erringen. Für die Kommunisten stimmten knapp 37 Prozent der in Österreich lebenden russischen Staatsbürger, die Kremlpartei Einiges Russland erhielt rund 23 Prozent.
816 Russinnen und Russen hatten am Sonntag in der russischen Botschaft im Wien gewählt, zwei weitere Personen waren von Mitgliedern der Wahlkommission zu Hause ausgesucht worden. Wie auch in Russland konnten die Wähler in Österreich je eine Stimme für eine Partei und für einen Kandidaten in einem konkreten Wahlkreis abgeben. Österreich war dieses Mal von der Russischen Wahlkommission dem Wahlkreis Nr. 30 in der Teilrepublik Tatarstan zugeordnet worden.
Auf den weiteren Plätzen landeten die linksliberale Oppositionspartei Jabloko mit zehn Prozent, Gerechtes Russland - für die Wahrheit mit 8,5 Prozent, die Neopartei Neue Menschen mit 8,2 Prozent sowie Wladimir Schirinowskis Liberaldemokratische Partei Russlands mit 5,7 Prozent der gültigen Stimmen. Dieses Ergebnis resultiert aus dem Protokoll der Wahlkommission in Wien, das der APA vorliegt.
Botschaft zögert noch mit Veröffentlichung
Die russische Botschaft in Wien hat diese Ergebnisse auch mehr als 48 Stunden nach Ende des Urnengangs bisher nicht publik gemacht. „Nach den Richtlinien können wir keine Ergebnisse vor der Zentralen Wahlkommission veröffentlichen“, erklärte der APA ein Botschaftssprecher am Dienstagnachmittag.
Am Sonntag hatte die Botschaft in sozialen Netzwerken noch aktiv über die Wahlen berichtet und auch den Slogan „Wirklich intelligentes Abstimmen“ reproduziert, mit dem die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Marija Sacharowa, zuvor den Urnengang des Außenministers und Kandidaten Lawrow kommentiert hatte.
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