Sie ist ein echter Alleskönner; die Hanfpflanze. Auf sie haben sich die Landwirte Wolfgang Zeichner und Christine Komeier spezialisiert - und verarbeiten bei „myhanf“ nahezu 100 Prozent davon. So entstehen Nahrungs- und Futtermittel, bald sollen die Fasern auch für Dämmplatten und Ziegel verwendet werden! Das Motto: „Es wird nichts weggeschmissen!“
Vielen ist Hanf nur als berauschende Droge bekannt. „Es gibt extreme Berührungsängste“, bestätigt Landwirtin Christine Komeier von „myhanf“. Partner Wolfgang Zeichner ergänzt: „Hanf ist nicht gleich Hanf! Die Menschen aufzuklären ist Pionierarbeit.“ In Österreich dürfen Nutzhanfpflanzen und -Produkte den Grenzwert von 0,3% THC nicht überschreiten - trotzdem hätten Hanfprodukte oft einen „verbotenen Beigeschmack“.
Dabei kann die Pflanze viel mehr: „Interessanter ist das enthaltene CBD, also Cannabidiol. Daraus werden Öle hergestellt, die bei Migräne, Menstruationsschmerzen sowie anderen Krämpfen, Parkinson und mehr helfen“, weiß Komeier.
So viel wie möglich verwerten
Nachhaltigkeit ist den beiden Landwirten, die ihre Produkte im eigenen Hofladen verkaufen, besonders wichtig: „Wir versuchen, so viel von unseren Hanfpflanzen wie möglich zu verwerten!“ Die Samen schmecken Menschen und Tieren gut - mit oder ohne Schale! Aus ihnen werden Schrot, Mehl und Proteinpulver sowie diverse Speiseöle hergestellt. Komeier, die für die Produktentwicklung zuständig ist, lässt sich immer wieder Neues einfallen: Hanfchips und -müsli als Snacks, beruhigenden Hanfblättertee, Brot, Kekse oder Leckerlis für Haustiere. „Hanfwein und -bier schmecken nach einem langen Arbeitstag!“
Hanfstroh für Ziegel und Kleidung
Künftig planen die beiden auch, den unteren, sehr faserigen Teil der Pflanze zu verarbeiten. Das sogenannte Hanfstroh führen Zeichner und Komeier derzeit der Erde zurück, so entsteht neuer Humus - denn Hanf lockert den Boden auf und wirkt entgiftend. „Bald sollen daraus aber Dämmplatten und Ziegel zum Bauen oder Stoff für Kleidung entstehen!“
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