„Krone“-Interview

Yes: Die überraschende Rückkehr der Prog-Legenden

Musik
29.09.2021 06:00

Seit den späten 60er-Jahren sind die Briten von Yes nicht mehr aus der Prog-Rock-Welt wegzudenken. Einen erklecklichen Anteil am langlebigen Ruhm hat Top-Gitarrist Steve Howe, der mit seinen Spießgesellen dieser Tage „The Quest“, das erste Yes-Studioalbum nach sieben Jahre veröffentlicht. Im ausführlichen Interview sinniert der Vollblutmusiker über die schwierigen Tage der Vergangenheit, wie man die Welt noch retten kann und was eine Band wie Yes dazu beitragen kann.

(Bild: kmm)

„Krone“: Steve, gratuliere zum neuen Yes-Album „The Quest“. Stimmt es, dass du all deine Parts vor Ausbruch der Corona-Pandemie geschrieben hast?
Steve Howe: Meine Songs, die auf dem Album zu hören sind, wurden alle 2019 geschrieben. 

Nach mehr als 50 Jahren Bandkarriere kommt ein Yes-Album unter diesen schwierigen Umständen heraus. Wie hat die Pandemie die Arbeitsweise erschwert bzw. verändert?
Im Juli 2019 haben wir unsere Tour beendet und dann erstmals über das Album geredet. Im Oktober haben wir uns dann alle zusammen bei mir daheim im Headquarter in Südengland getroffen, auch unser Keyboarder Geoff Downes war da mit am Start. Wir haben die Zeit genützt und uns getroffen, aber ich muss der Technologie danken, dass es uns mittlerweile so leicht möglich ist, über das Internet ein Album zusammenstellen zu können. Es gab lange keine Möglichkeit mehr, sich persönlich zu treffen, also haben wir uns online upgedatet. Ich habe das Album produziert und war dann mit Geoff und Sänger Jon Davison in direktem Kontakt, aber alles andere musste zwangsweise aus der Entfernung geschehen.

Die Technologie treibt bunte Blüten. Denk nur einmal an die ABBA-Virtual-Reality-Shows, die im Frühling 2022 in London beginnen werden…
Wahnsinn oder? Ich habe bislang nur die zwei neuen Songs gehört, aber der Plan mit den Konzerten ist natürlich gewaltig. Ein wagemutiger Gedanke. Wenn uns dieses furchtbare Virus etwas gelehrt hat, dann die Tatsache, dass wir in unserem Leben viele Dinge überdenken müssen. Zurzeit versuchen wir so gut wie möglich zur Vergangenheit zurückkommen, aber das ist noch etwas fernab der Realität. Musiker wollen nach draußen und live spielen, aber das ist schon lange nicht mehr möglich. Nach mehr als 50 Jahren nicht auf die Bühne gehen zu dürfen war extrem hart für mich, aber heute bist du schon froh, wenn du gesund aufwachst und deinen Kaffee riechst. Die Dinge haben sich verändert und man darf nichts mehr als gegeben hinnehmen.

„The Quest“ ist das erste Yes-Album ohne Chris Squire, der 2015 verstarb, dafür kehrte Billy Sherwood nach 15-jähriger Abwesenheit wieder zurück. Wie sehr haben diese Veränderungen den Sound und den musikalischen Zugang von Yes verändert?
Wir sind sehr traurig, dass wir Chris verloren haben, aber Billy hat ihn grandios ersetzt. Die Band ist ein starkes Team und wir stellen uns mit Freude Herausforderungen. „The Quest“ fiel gewichtiger aus als wir dachten und nur durch die gute Atmosphäre zwischen uns, war es möglich, dieses Projekt zu stemmen. Nichts im Leben ist leicht, aber die Dinge müssen nicht auch noch furchtbar sein. Mehr denn je haben wir darauf geachtet, dass wir uns alle innerhalb der Band wohlfühlen.

„The Quest“ ist zudem auch das erste Album, bei dem kein einziges Gründungsmitglied mehr in der Band ist. Ist die Band dadurch endgültig größer als die einzelnen Mitglieder?
(lacht) Ich liebe diese Sichtweise. Es stimmt schon, wir sind ein bisschen wie das London Symphony Orchestra, da verändert sich auch jede Position permanent. Bei Yes hat sich schon immer viel getan und dieses Mal war es in gewisser Weise auch der Sound. Wir haben uns anders an die Songs angenähert, aber es ging eher um ein Re-Design und nicht um einen kompletten Umsturz. Alan White und ich sind die ältesten vorhandenen Bandmitglieder und vermischten unsere Ideen mit denen, die die dienstjüngere Garde hatte. Das war auch für die Band ein neuer Ansatz.

Yes hatte über all die Jahrzehnte viele verschiedene Gesichter, aber du warst stark dafür verantwortlich, dass die Band in den 70ern eine bestimmte Identität bekam. Wie stark wertest du deinen eigenen Einfluss auf Yes?
Danke, darüber denke ich nicht wirklich nach. Peter Banks, der die Band gründete, hatte schon seinen eigenen Stil und ich habe darauf aufgebaut. Die Identität war schon da, aber ich bin immer der Musik gefolgt und es hat sich immer natürlich angefühlt. Über die Jahre habe ich verstanden, dass mein Spiel auf der Gitarre fundamental für die Yes-Kompositionen war. Trevor Rabin war auch wichtig, aber ich bin 1995 nach langer Zeit wieder zurückgekommen und habe meine Farbe in die Band zurückgebracht. Mir war es immer wichtig, dass mein Stil durchbricht und das war Anfang der 80er nicht mehr möglich, also ging ich. Es war ein bisschen wie bei George Harrison und den Beatles: andere haben die Bildfläche dominiert. Als Jon Anderson und ich damals wieder gemeinsam zu schreiben begannen, kam alles wieder auf Schiene. Ich spielte nach meinem Abgang auf den erfolgreichsten Asia-Alben und irgendwie kam ich zum Schluss, dass es für Bands wichtig ist zu schauen, wer wo dazu passt. Gitarren sind extrem dominant und du kannst dir Pink Floyd nicht ohne David Gilmour und Led Zeppelin nicht ohne Jimmy Page vorstellen. Auch der Yes-Sound wird von einer bestimmten Gitarrenausrichtung getragen.

Du hast unlängst ein Interview gegeben, wo du gesagt hast, du hättest vor vielen Jahren Ian Anderson einen Korb gegeben, als er dich für Jethro Tull wollte. Der Grund dafür war, dass du deine eigenen Songs nicht unterbringen hättest können.
Es war für mich schlimmer, damals Keith Emerson abzusagen, als er mich für The Nice wollte. Diese Prog-Band war Ende der 60er-Jahre wirklich ungemein spannend und aufstrebend. Die Jethro-Tull-Sache war eigentlich klar. Sie wollten einen Gitarristen, aber keinen Gitarristen, der selbst Songs schreibt. Bei Keith hätte ich mehr Entfaltungsmöglichkeiten gehabt. Ich habe am Anfang noch viel lernen müssen und mich erst spät auf meine Karriere fokussiert, als ich schon einige wirklich gute Angebote ausgeschlagen habe. (lacht) Nur ein Jahr später habe ich dann aber Yes getroffen und das hat sehr gut gepasst. Das war eine wirklich fantastische Gruppe und ich wollte ein Teil davon sein.

Die 70er-Jahre waren zweifellos die goldene Ära des Prog-Rock. Yes, King Crimson, Emerson, Lake & Palmer und noch viele andere dominierten die Szene. Wie viel Rivalität und Wettbewerb waren damals im Spiel?
Es war ein gesunder Wettbewerb. Jede Band hatte in gewisser Weise ihr Gebiet umzäunt. Hier war die Gitarre dominanter, dort das Keyboard - es hat sich alles gut entwickelt. Jeder hat gemacht, was er für richtig hielt. Unbewusst haben wir uns vielleicht auch alle inspiriert, denn wenn du Musik hörst, bleibt sie unweigerlich im Kopf hängen. Manche Songs klangen vielleicht mehr nach King Crimson, ohne dass wir das wollten. (lacht) Der Schlüssel war immer die Originalität. Die Konformität des standardisierten Strophe-Refrain-Strophe-Modus in dreiminütigen Songs haben wir nie gemocht und mit jedem Jahr sind wir kompositorisch mutiger geworden. Deshalb hatten wir aber auch so viel Spaß - wir haben uns einfach an keine Regeln gehalten.

Du hast Yes 1981, vor genau 40 Jahren, das erste Mal verlassen. Mitunter auch deshalb, weil du der vielen Besetzungswechsel müde warst, die damals stattgefunden haben. Waren sie rückblickend aber vielleicht notwendig, damit aus Yes das werden konnte, was die Band heute ist?
1980 veröffentlichten wir „Drama“ und dann brach das Line-Up auseinander. Das war ziemlich dumm. Tevor Horn ersetzte damals Jon Anderson und die britischen Fans gaben ihm eine Chance, der Rest der Welt aber nicht. Er hatte es nicht leicht. „Drama“ war ein tolles Album, stark produziert und gut ausgefeilt, aber gerade dann sind wir auseinandergebrochen. Wir waren zu oft auf Tour, es gab zu viele Probleme und irgendwie ging es nicht mehr. Ich war wirklich müde von den vielen Besetzungswechsel. Im Nachhinein war die ganze Situation ziemlich dumm, aber ich glaube daran, dass alle Entscheidungen Schicksal sind und einen Sinn haben. Ich kam dann zu Asia und feierte große Erfolge. Für mich war das auch kein Sprung ins kalte Wasser, sondern eher die Erkenntnis, dass ich noch einmal erfolgreich sein kann. (lacht) In einer anderen Band, in einer anderen Situation. Ich war sehr stolz darauf, denn seit 1967 hatte ich alle möglichen Geschmäcker des Erfolgs gekostet. Mit fortlaufendem Alter haben wir uns alle verändert und die Dinge hatten sich wieder gedreht. So kam es in den 90ern zur Rückkehr, denn da war alles ausgeräumt.

Kommen wir zurück zu „The Quest“. Was steckt hinter dem Albumtitel und dem Album an sich? Ist es ein Konzeptwerk?
Für uns ist dieses Album das Zeichen für eine neue, frische und hungrige Version von Yes. Ein Titel ist ein Titel und er hat nicht immer Tiefe. Für uns ist der Titel mehr ein Handschuh, der auf das Gesamtprodukt passt. Wir suchen die Zukunft von Yes, das spiegelt der Albumtitel wohl am besten wider. Wir klingen heute etwas anders als früher und wir hoffen, dass du die gegenwärtigen, alten und auch zukünftigen Yes magst. (lacht) Für uns war das Album eine Frischzellenkur. Die ganzen Aufnahmen und Ideenfindungsprozesse waren spannend und neuartig. Natürlich hörst du auch die alten Yes, aber wir haben keine Patina angesetzt.

Nach gut 50 Jahren Bandkarriere ist es wohl am Wichtigsten, sich selbst zu überraschen und die Dinge frisch zu halten. Der Opener „The Ice Bridge“ teilt sich in drei „Untersongs“ und dreht sich um die Klimakrise und ihre Auswirkungen. Wie stehst du persönlich zu diesem Thema und der momentanen Weltlage?
Wow, das ist eine große Frage. Ich sorge mich stark, keine Frage. Alexander von Humboldt hat schon vor 200 Jahren gesagt, dass wir den Planeten zerstören würden. Er hat das damals anhand der Baumfällungen in Brasilien erkannt und da waren wir noch weit von der Industrialisierung entfernt. Die menschliche Rasse ist wirklich imbezil. Die Klimakrise verfolgt uns schon seit Jahren und viele erkennen das schon lange. Ich bin seit vielen Jahrzehnten Vegetarier und habe mich immer gegen Pestizide ausgesprochen, die für das Säen und Ernten verwendet werden. Joni Mitchell hat sich des Themas schon 1970 angenommen, also vor 51 Jahren. Wir singen heute noch über dieses Thema, denn das ist alles, was Musiker dazu beitragen können. Wir sind keine Politiker und keine Wissenschaftler, aber wir können unsere kleine Stimme dafür einsetzen. Das Lied selbst dreht sich auch etwas mehr um die persönlichen Interaktionen, als um die globale Lage. 

Wir haben aber kein Konzeptalbum gemacht, der Song „Mystery Tour“ dreht sich etwa um die Beatles. „A Living Island“ ist eine fröhliche Hymne zu Covid. Es geht darum, wie wir die Welt jetzt erleben aber in einer positiven Art und Weise. „Minus The Man“ dreht sich um Künstliche Intelligenz und wie sie die Welt verändert. Angst, Furcht, Horror und Negativität bombardieren mich derzeit, weil wir Menschen es nicht auf die Reihe bringen, das offensichtliche Klimaproblem mit Zukunftsperspektiven und Empathie zu lösen. Vielleicht gibt es auch gar keine Lösung mehr und ich bin zu optimistisch? Du schaust in die Luft und da sind Kondensstreifen, du schaust auf den Ozeanboden und da ist Mikroplastik, du schaust in die Bäume und du siehst keine Bienen. Wir haben die Probleme überall, in jedem Bereich unseres Lebens. Es gibt kein Entkommen und als Großvater sorge ich mich um die Zukunft der menschlichen Rasse.

Auf die „Mystery Tour“ mit dem Beatles-Touch musst du jetzt aber schon etwas genauer eingehen…
(lacht) Die Hälfte der Lyrics habe ich 1985 geschrieben, in einen Schnellhefter gepackt und sie irgendwann 2020 wiederentdeckt. Ich habe sie mir angesehen und mir gedacht, da könnte man doch etwas mehr daraus machen. Auch wenn keine große Botschaft dahintersteckt und die anderen mich dafür vielleicht ausgelacht hätten, ich fand die Idee einfach witzig. Es gibt vielleicht eine Überdosis Beatles in dem Song, aber ich hoffe, dass die Leute das als so respektvoll auffassen, wie es gemeint ist. Für mich sind sie immer noch die beste Band der Welt und ich huldige ihnen.

Man hört dich auch immer wieder im Duett mit Jon Davison auf dem Album singen. Ist dieser polyphone Gesang wichtig, um den gesamten Eindruck der Songs und ihrer Botschaften zu verstärken?
Ich habe Jon immer die Freiheit gelassen, den Gesang komplett zu übernehmen, aber er meinte, wir könnten bei gewissen Stellen gut harmonieren und uns verbinden. Ich bin selbst überrascht, dass das so gut funktionierte und wirklich stolz darauf, dass wir mit Duett-Vocals so gut funktionieren. „Leave Well Alone“ oder „Music To My Ears“ beweisen das sehr gut. Es klingt vielleicht etwas unüblich, aber auch Billy Sherwood singt auf „The Western Edge“. Ich habe mir vor Jahren eine Live-Show von Chicago angesehen und es ist unglaublich, wie viele Lead-Sänger die haben. (lacht) Ich bin Gitarrist, Songschreiber und Produzent. Das Singen macht mir Spaß und ist schön, aber ich bin und werde niemals ein Leadsänger. Vielleicht sollte ich das gar nicht machen. Es gibt genug Gitarristen, die am besten nie gesungen hätten. (lacht) Ich will Jon nicht das Rampenlicht nehmen, aber dass wir uns die Harmonien so teilen, gibt den Songs mehr Kraft. Jon hat letztes Jahr auf meinem Soloalbum „Love Is“ gesungen und dort Bass gespielt. Er kann so viel und wird viel zu stark unterschätzt.

Es gibt auf „The Quest“ auch orchestrale Elemente, die von Dirigient Paul Joyce inszeniert wurden, der sich wiederum als großer Fan von Yes geoutet hat…
Ich habe vor vielen Jahren mit meinem Freund Andrew Jackman gearbeitet, der mittlerweile leider verstarb, aber großartige Arrangements fertigte. Ich habe dann das „Musicians‘ Union“-Magazin gelesen und Paul Joyce hat dort Yes genannt, weil er die Band mochte. Ich habe ihn dann kontaktiert und ihm Tracks mit Gitarrenspuren geschickt, die er verarbeitete und die auf mein 2011er-Soloalbum „Time“ einflossen. Er hat die Songs wundervoll arrangiert und ich war extrem glücklich über das Ergebnis. Ich wollte dann bei Yes auch ein paar orchestrale Spuren und Brüche im Klang, also habe ich Paul angerufen und hat er mir gleich Demos mit Ideen gesendet. „The Quest“ war niemals als ein Orchesteralbum oder als eine Deep-Purple-Scheibe mit Orchester gedacht, aber Paul hat sich so gut eingebaut, dass einige Momente einfach perfekt gepasst haben. Sein Beitrag hat unseren Sound bereichert. „Minus The Man“ haben wir am Ende aller Keyboardspuren beraubt und sie mit echten Flöten und anderen Instrumenten ersetzt, die Paul arrangierte. Alles auf dem Album ist echt und das freut mich sehr.

Aufgrund von Corona musstet ihr eure Livetermine mehrmals verschieben und nun ist euer Wien-Auftritt für Mai 2022 anberaumt. Dort wollt ihr das ganze legendäre „Relayer“-Album spielen. Ist es nicht hart, mit einem starken neuen Album in der Hinterhand auf der Bühne so stark in Nostalgie zu verfallen?
Nicht wirklich. Als wir die Tour buchten, war von „The Quest“ noch nichts zu sehen. Jetzt ist das Album da und wir müssen strategisch einfach umdenken. „Relayer“ zu spielen ist eine große Herausforderung und macht uns große Freude. Wir haben „The Gates Of Delirium“ oft gespielt, aber viele andere Songs müssen wir uns auch erst wieder erarbeiten. Das Album füllt ja nicht den ganzen Abend und so können wir auch neues Material spielen. Hoffentlich sind einige dieser neuen Songs dann auch schon bekannt.

Speziell der Prog-Rock basiert ja darauf, dass es um die Zukunft und um Weiterentwicklung geht, doch trotzdem fordern die Fans immer wieder die Reise in die Vergangenheit und hängen den Klassikern nach. Ist das nicht ein Widerspruch in sich?
Ich kann die Leute komplett verstehen, mich ärgert das auch gar nicht. Wenn ich Alison Krauss mit ihrer Union Station sehe, dann warte ich auch immer auf die Klassiker. Das Gute bei uns ist, dass die Fans uns lange verfolgen und sie normalerweise mit der Diskografie sehr gut vertraut sind. „Relayer“ war vielleicht unser speziellstes Album der 70er-Jahre. Es toppte die Vorgänger und brachte eine ganz neue Farbe in den Sound von Yes. Es ein verrücktes, aber auch wunderschönes Album. Dieses Werk funktioniert heute noch immer gut, deshalb sehe ich da auch nicht die große Nostalgie.

Viele große Musiker verlieren wir derzeit am fortgeschrittenen Alter oder an unterschiedlichen Krankheiten. Einige davon, wie Chris Squire oder John Wetton, waren sehr gute Freunde von dir. Reflektierst du dadurch mehr über das eigene Sein?
Nicht so wirklich. Ich bin eine sehr positiv eingestellte Person und mache alles, was ich für richtig halte. Ich bin seit vielen Jahre Vegetarier und meditiere jeden Tag. Bei jedem von uns kommt der Tag, an dem alles vorbei ist, aber ich will mir nicht zu viele Sorgen darüber machen. Ich achte sehr auf mich selbst und versuche nicht paranoid zu sein und ängstlich durchs Leben zu laufen. Die Natur stimuliert die Kreativität, das kann ich nur bestätigen. Die Menschen glauben immer, es geht immer nur um einen gesunden Körper, aber der Geist ist genauso wichtig. Der Geist setzt dir Ziele, hält dich fit und du musst ihn mindestens genauso pflegen wie deinen Körper. 

Würdest du dich als eine religiöse oder spirituelle Person bezeichnen?
Spiritualität ist ein Wort, das für unterschiedliche Menschen Unterschiedliches bedeutet. Ich sehe mich nicht als religiös, aber ich bin jemand, der an das glaubt, was wir noch nicht wissen. So sehr uns die Wissenschaft bei Corona und in der Technologie hilft, so sehr interessieren mich auch Dinge darüber hinaus. Denk nur einmal an die Wirkung des Vollmonds. Er hat einen Effekt auf uns und wir alle wissen nicht, wie er funktioniert und warum. Ganzheitliche Therapien sind extrem gesund und hilfreich, aber sie sind wissenschaftlich nicht belegt. Die Wissenschaft schreibt sich gerne auf die Fahnen, Dinge zu entdecken, aber oftmals lag uns das Entdeckte schon zu Füßen - nur haben wir nicht daran geglaubt. (lacht) Die Irisdiagnostik, die von den Punkten auf den Augen aus auf Stoffwechselerkrankungen schließen können, wird mittlerweile ernstgenommen. Homöopathie, Shiatsu oder Akupunktur haben nachweislich positive Effekte. Die Wissenschaft kann viele Dinge aber nicht beweisen und lehnt sie daher ab. In diese Richtung müsste sie aufwachen und zugänglicher werden...

Live in Wien
Am 23. Mai 2022 sollen Yes hoffentlich ihre mehrfache verschobene Show in der Wiener Arena spielen. Neben dem kompletten Kultalbum „Relayer“ darf man jedenfalls auch auf neue Songs von „The Quest“ hoffen. Alle weiteren Infos und Tickets für das Konzerthighlight finden Sie auf www.oeticket.com. Alles Wissenswerte über das Leben des Kult-Gitarristen finden Sie zudem im Buch „Steve Howe - Die Autobiografie“, das diesen Frühling im Hannibal Verlag erschien.

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