Verdächtiger verhaftet

Lehrerin getötet: Frauenmord erschüttert London

Ausland
23.09.2021 22:03

Ein halbes Jahr nach dem Mord an der Londonerin Sarah Everard erschüttert erneut die Tötung einer jungen Frau die britische Hauptstadt. Die 28-Jährige wurde vermutlich auf dem kurzen Weg zwischen ihrer Wohnung und einem Pub getötet, wo die Lehrerin eine Freundin treffen wollte. Am Donnerstagabend teilte die Londoner Polizei mit, dass ein 38-jähriger Mann unter Mordverdacht festgenommen worden sei.

Die junge Frau war am vergangenen Freitagabend verschwunden, ihre Leiche wurde am Samstagnachmittag in einem Park gefunden, der zwischen Wohnung und Kneipe liegt. Die Polizei rief die Bevölkerung auf, mögliche Hinweise und Beobachtungen zu melden.

Polizisten nahe dem Tatort - zum Gedenken haben viele Menschen Blumen niedergelegt. (Bild: AP)
Polizisten nahe dem Tatort - zum Gedenken haben viele Menschen Blumen niedergelegt.

„Sie erreichte ihr Ziel nie“
Ihr Weg hätte „etwas mehr als fünf Minuten dauern sollen, aber sie erreichte ihr Ziel nie“, sagte Chefermittler Joe Garrity. „Wir wissen, dass die Nachbarschaft zu Recht von diesem Mord schockiert ist - wie auch wir - und wir nutzen alle uns zur Verfügung stehenden Ressourcen, um die Täter zu finden.“ Innenministerin Priti Patel twitterte, sie lasse sich täglich über den Fall auf dem Laufenden halten. Die Regierung war kritisiert worden, dass sie nicht genug gegen Gewalt gegen Frauen und Mädchen unternehme.

Londons Bürgermeister Sadiq Khan sprach von einer „Epidemie“. Innerhalb eines Jahres seien landesweit 180 Frauen von Männern getötet worden.

Polizist unter Mordverdacht
Das Problem ist in Großbritannien seit dem Mord an Sarah Everard stärker in den Fokus gerückt. Die 33-Jährige war im März auf dem Weg von einer Freundin nach Hause verschwunden. Erst Tage später wurde ihre Leiche in einem Waldstück in der südostenglischen Grafschaft Kent gefunden. Ein Londoner Polizist steht vor Gericht, weil er Everard auf offener Straße entführt und anschließend vergewaltigt und getötet haben soll. Das Urteil gegen ihn wird kommende Woche erwartet.

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