Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt erstmals ein Medikament als Vorbeugung gegen eine schwere Covid-19-Erkrankung bei infizierten Risikopatienten. Laut Studien soll die Antikörper-Kombination aus Casirivimab und Imdevimab die Überlebenschancen infizierter Risikopatienten verbessern. Die WHO empfiehlt die Gabe der Mittel auch bei Patienten mit Vorerkrankungen, die deshalb Gefahr laufen, schwer an Corona zu erkranken, und bei bereits schwer Erkrankten, die keine Antikörper gegen Covid-19 haben.
Eine Herausforderung seien die hohen Kosten und die knappe Produktion. Darum werde über niedrige Preise, eine mögliche Schenkung und eine faire Verteilung in aller Welt verhandelt. Die WHO setzte sich dafür ein, dass auch anderen Herstellern als Regeneron und Roche die Produktion ermöglicht wird, damit billigere Varianten der Mittel auf den Markt kommen.
In Deutschland werden spezielle Fälle bereits mit dieser vorbeugenden Therapie behandelt, das Mittel wird dort für etwa 1700 Euro angeboten. Viele Länder, die selbst keine Risikobewertungen machen können, warten aber auf solche WHO-Empfehlungen. Auch Hilfsorganisationen setzen in der Regel nur von der WHO empfohlene Mittel ein.
Appell: Unternehmen sollen auf Patente in ärmeren Ländern verzichten
Die Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen berichtete, Regeneron habe bereits in mindestens elf ärmeren Ländern Patentanträge gestellt. Sie forderte das Unternehmen auf, auf die Durchsetzung von Patenten in ärmeren Ländern zu verzichten. „Es ist einfach nicht fair, dass Menschen, die in ärmeren Ländern leben, keinen Zugang zu diesen Covid-19-Medikamenten, die das Todesrisiko senken, haben, nur weil Pharmafirmen das Monopol haben und hohe Renditen wollen“, sagte Elin Hoffmann Dahl von Ärzte ohne Grenzen.
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