Auch wenn - oder vielleicht gerade weil - das offizielle GTI-Treffen wegen Corona bereits zweimal abgesagt hatte werden müssen, strömten heuer Tausende Autofans aus ganz Europa nach Kärnten. Die Tuning-Fans gaben diesmal ohne Rücksicht auf Anrainer ordentlich Gas und bereiteten damit auch der Polizei schlaflose Nächte. Nach heftigen Protesten scheint die Politik endlich aufzuwachen.
„Besonders die Zustände während der inoffiziellen Nachtreffen sind nicht hinnehmbar. Hier droht eine übermäßige Belastung, wenn nicht sogar eine Gefährdung der Bevölkerung und der Umwelt“, meint SP-Klubobmann Herwig Seiser. „Auch ein Imageschaden könnte eintreten, der sich negativ auf unser Tourismusland auswirken würde.“
Sollte sich nichts ändern, müssten wir in Zukunft während dieser Treffen nicht nur den Ortskern von Velden sperren, sondern ganze Zonen. Nur so können auch Einsatzfahrzeuge sicher durchkommen.
Ferdinand Vouk, Bürgermeister Velden
Bundesregierung muss handeln
Aus diesem Grund fordert die Kärntner SP gemeinsam mit der VP, wie berichtet, die Bundesregierung zum Handeln auf. Gesetzliche Rahmenbedingungen sollen geschaffen werden, die es der Polizei erlauben, die Treffen effektiv zu kontrollieren und für eine ordnungsgemäße Durchführung zu sorgen. Seiser: „Hier liegt der Ball ganz klar beim Innenministerium.“
Italienische Polizei kennt die Probleme
Ein italienischer Carabinieri, der die GTI-Szene in Kärnten gut kennt, meint, dass man nur Herr der Lage werden könne, wenn man rigoros gegen die Unruhestifter vorgehe. „Bei ähnlichen Treffen am Gardasee wird härter abgestraft und in extremen Fällen sogar das Auto beschlagnahmt.“ Für die Kärntner Polizei sei das nicht nur eine Personalfrage. „Wir können nur dann eingreifen, wenn eine strafbare Handlung vorliegt. Würden die Treffen aber behördlich organisiert oder eingeschränkt werden, haben auch wir mehr Spielraum“, sagt ein Polizist.
Betroffene Gemeinden wie Velden, Finkenstein und Rosegg überlegen unterdessen, während der Tuning-Treffen autofreie Zonen oder Events zu organisieren.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.