Der US-Amerikaner, Kosmopolit und Regisseur von „Keine Zeit zu sterben“ (ab 30. September in unseren Kinos), Cary Joji Fukunaga, glänzt durch die Diversität seiner filmischen Arbeiten. Ein Porträt. Tipp: Sie können Bond-Tickets für die Österreich-Premiere am 28. September im Cineplexx Wien Millennium City gewinnen!
Wenn ein Filmemacher und sein Hauptdarsteller in den gleichen Kreisen verkehren, so verbindet das. Bond-Darsteller Daniel Craig hat der Queen bereits seine Aufwartung gemacht. Und Regisseur Fukunaga fachsimpelte mit Prinz Charles, als dieser den Pinewood Studios einen Besuch abstattete. Dass der in Kalifornien geborene Sohn eines Japaners ein Faible für britische Literatur hat, bewies er eindrücklich mit seiner düsteren Gothic-Adaption von Charlotte Brontës Klassiker „Jane Eyre“. Ein Bachelor of Arts in Geschichte schärfte zudem seinen Blick auf vergangene Epochen, was in seinen Arbeiten durch Detailverliebtheit zutage tritt.
Dass sich Fukunaga dennoch kleine filmische Freiheiten leistet, etwa bei historischem Kostümdesign, das er in „Jane Eyre“ zart modernisierte, um nicht „alle Frauen wie Hochzeitstorten aussehen zu lassen“, ist erfrischend. Schon mit seinem Filmerstling „Sin Nombre“ (2009), einer düsteren Story rund um die kriminellen Machenschaften eines mexikanischen Kartells, wurde er beim berühmten Sundance Filmfestival mit Preisen bedacht. Und für seine Regie bei der ersten Staffel der exzellenten HBO-Serie „True Detective“ (mit Woody Harrelson und Matthew McConaughey) räumte er einen Emmy ab. Nicht zu vergessen das verstörende Kriegsdrama „Beasts of No Nation“ (mit Idris Elba) oder die hypnotische TV-Serie „Maniac“, ein Psychothriller im Pharmakonzern-Milieu.
Mit „No Time to Die“, seiner ersten Big-Budget-Produktion, kann Fukunaga seine Qualitäten für „Outstanding Directing“ auf ganz großer Leinwand beweisen. Satte 163 Minuten lang darf er den Vorzeigeagenten Ihrer Majestät in verrückte Missionen hetzen, die Daniel Craig, 53, noch einmal alles abverlangen. Doch 007 sind auch romantische Momente beschieden. Was Cary Joji Fukunaga trocken kommentiert: „Wenn James Bond an einer Frau interessiert ist, dann schenkt er ihr Zeit. Zeit, die er nicht hat. Und die ist kostbar. Und Zeit zu sterben hat er schon gar nicht!“
Regisseur Fukunaga versteht sich auf vieles, nur nicht aufs Kopieren. Sein Bond ist mit Sicherheit „kein sexistischer Dinosaurier“, wie es Judi Dench als M so schön in „Golden Eye“ formulierte, als sie Pierce Brosnan eine Standpauke hielt. Ian Flemings Geist könnte auf ganz andere Weise zum Tragen kommen und für einen finalen Überraschungs-Coup sorgen: In einer launigen Randnotiz in dem Roman „Du lebst nur zweimal“ erwähnt der Autor, dass Bonds Affären nicht immer ohne Folgen geblieben seien ...
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