Wahlkampfabschluss
Union holte im Endspurt zum Rundumschlag aus
Alle politischen Schwergewichte bot die Union aus CDU und CSU bei ihrem Wahlkampfabschluss am Münchner Nockherberg auf. Dort, wo die Politiker alljährlich beim Starkbieranstich zur Belustigung veralbert werden, ging es diesmal ernst und kämpferisch zu. Der Tenor: nur keine linke Regierung.
Der Empfang von Bundeskanzlerin Angela Merkel, Kanzlerkandidat Armin Laschet (beide CDU) und Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) war im Freien zunächst von Pfiffen verärgerter Bürger geprägt, die dann schnell standesgemäß vom Bayerischen Defiliermarsch übertönt wurden.
Die Bühne und Inszenierung erinnerten stark an die Auftritte der türkisen Volkspartei in Österreich, denn die Bilder zahlreicher Unterstützer vor ihren Computern wurden dabei auf eine riesige Videowall geworfen.
Video: Armin Laschet (60) als Kanzlerkandidat der Union - ein Porträt:
Video: Lokalaugenschein in Berlin vor der Wahl
Schnell wurde klar: Die Union ist im finalen Wahlkampfmodus, die Hoffnung auf einen Sieg, gegen alle Umfragen, noch lange nicht begraben. Kanzlerin Merkel begann in ihrer Rede gleich mit der Mobilisierung von noch unentschlossenen Wählern, warnte dabei vor einer drohenden „rot-rot-grünen Regierung und den schwerwiegenden wirtschaftlichen Folgen für Deutschland“. Ein Tenor, der sich durch die gesamte Veranstaltung zog. Gerade Markus Söder, der immer wieder seine Unterstützung für Laschet bekräftigte, wetterte und warnte ausführlich vor sämtlichen anderen Parteien, auch der AfD und der FDP.
Auf Kuschelkurs nur zu den Freien Wählern
Dabei warf er Sicherheitsbedenken in den Raum, die auch Armin Laschet dankend aufgriff, der sich neben den Linken und Grünen vor allem Olaf Scholz zur Brust nahm. „Die SPD ist von den Umfragen berauscht.“ Modernisierung und Stabilität gebe es nur mit der Union. Final gab es doch noch einen Kuschelkurs - zu den gerade in Bayern starken Freien Wählern (elf Prozent bei Wahl 2018). Diese sollten als Bürgerliche die Union wählen - um eine linke Regierung zu verhindern.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.