Ermittler warnen

Krimineller Draht: Die Maschen der Telefonbetrüger

Niederösterreich
26.09.2021 11:45
Tagtäglich begeben sich die Beamten des Ermittlungsbereichs Betrug im Landeskriminalamt NÖ auf die Spur von Kriminellen. Derzeit gilt es vermehrt, Telefonbetrügern das Handwerk zu legen. Die dringende Bitte der Exekutive: Sollten Sie Opfer eines solchen Anrufs sein, bitte umgehend bei der Polizei unter 133 melden.

„Hallo, hier spricht die Polizei!“, ist am anderen Ende der Leitung zu hören. Bei diesen Worten vermuten die meisten noch nichts Böses. Und gerade darauf setzten die Kriminellen. Eine der häufigsten Betrugsmaschen in NÖ ist der „Polizeitrick“.

Aktenweise Betrügereien: Ermittler Karl Popper heftet sich gemeinen Tätern an die Fersen. (Bild: Crepaz Franz)
Aktenweise Betrügereien: Ermittler Karl Popper heftet sich gemeinen Tätern an die Fersen.

Suche nach Senioren
Anfangs wird das Telefonbuch akribisch nach altehrwürdigen Namen durchforstet. Dann werden zumeist Menschen im Seniorenalter kontaktiert. Einmal ins Gespräch verwickelt, wird das Opfer nicht mehr vom Haken gelassen. Nur nicht auflegen lassen, lautet die Devise der Täter. Dabei folgen die Betrüger bewährten Mustern: Das Enkerl hätte einen Unfall verursacht. Um einer Haft zu entgehen, müsse eine Kaution bezahlt werden. Zweite Möglichkeit: Beim Nachbarn wurde eingebrochen und es wird angeboten, Wertgegenstände sicher zu verwahren.

Alfred Kainz, Leiter der Betrugsgruppe, im „Krone“-Gespräch. (Bild: Crepaz Franz)
Alfred Kainz, Leiter der Betrugsgruppe, im „Krone“-Gespräch.

165.000 Euro weg
Erst vor wenigen Tagen wurde eine 85-jährige Frau aus dem Bezirk Baden Opfer solcher Telefonbetrüger. Die Pensionistin übergab einem vermeintlichen Beamten 165.000 Euro in bar. Die Polizei fahndet nach dem Abholer: ein 25- bis 30-jähriger Mann, etwa 1,75 Meter groß, schlank, kurze dunkle Haare. Hinweise ans Landeskriminalamt unter 059133-30-3333. Die Exekutive bittet um Vorsicht: „Die Polizei holt weder Geld noch Wertgegenstände ab.“

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