Zwei kaputte Beziehungen und die drohende Pleite sollen einen 56 Jahre alten Wiener in Kroatien zur furchtbaren Bluttat getrieben haben. Er steht im Verdacht, seine drei Kinder erwürgt zu haben. Doch was lief im Leben des mutmaßlichen Dreifach-Mörders schief und was löste den Horror aus? Eine Spurensuche.
„Warum überlebt so ein Monster?“ Es ist noch der harmloseste Kommentar, den ein wütender Kroate auf der Facebookseite des 56-Jährigen hinterließ. Doch wer ist der Mordverdächtige, der in der Nacht auf Samstag seine eigenen drei Kinder - einen Buben (4) und Zwillinge (7) - getötet haben soll?
Von Ottakring in die Stadtvilla in Zagreb
Aufgewachsen in Wien-Ottakring, zog es den einst erfolgreichen Geschäftsmann nach dem Masterstudium an der Donau-Uni Krems (NÖ) nach Kroatien. Er bekam mit einer Frau drei Kinder, das Trio verbrachte auch nach der Scheidung der Eltern viel Zeit in der noblen Stadtvilla des Papas in Zagreb. Der 56-Jährige zeigte, wie er mit den Kleinen kochte, für sie grillte, sie in den Zoo mitnahm, fand sogar seine neue „große Liebe“.
Doch - sinnbildlich postete er nur Wochen vor der Tat dunkle Wolken und versah sie mit dem Text „Vor dem Sturm“ - es braute sich etwas zusammen. Mit der Ex-Frau, die mit den Kindern ebenso in Zagreb lebte, gab es wohl Streit.
Brisanter „Abschiedsbrief“
Auch die Karriere wollte nicht laufen. 2019 machte er sich selbstständig, ausgerechnet kurz vor der Corona-Pandemie. Seine 2020 gegründete Agentur soll keinerlei Einnahmen gebracht haben, andere Firmen, an denen er beteiligt war, gingen insolvent. In einem „Abschiedsbrief“, den er Minuten vor den Morden postete, behauptete er, die „Ex“ habe die neue Beziehung zerstört, beschwerte sich über mangelnde Hilfe seiner Freimaurer-Brüder. Die Großloge der Freimaurer distanzierte sich am Sonntag von ihm.
Dann schritt er - die Unschuldsvermutung gilt - zur entsetzlichen Tat, soll die Kinder wohl zuvor betäubt und dann erwürgt haben. Sein Zustand nach einem Selbstmordversuch ist stabil, noch konnte der gebürtige Wiener nicht zu der Horrortat befragt werden.
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