Die KPÖ auf Graz auf Platz 1, eine bis vor Kurzem noch unbekannte Partei in Oberösterreich im Landtag - das sind die zwei größten Überraschungen am Super-Wahlsonntag in Österreich. „Das sollte nachdenklich stimmen“, sagte Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) auf krone.tv und meinte damit vor allem das Wahlergebnis in der steirischen Landeshauptstadt. Der Sieg der ÖVP in Oberösterreich sei „jedenfalls ein großartiges Ergebnis“. Was das Abschneiden der Impfskeptiker-Liste MFG betrifft, werde man das noch genauer analysieren, aber es sei „viel an Stimmen am Markt“ gewesen.
Als Grund für das Abschneiden der FPÖ in Oberösterreich könne er sich „vorstellen, dass der radikale Kurs von Herbert Kickl einigen vielleicht ein Stück weit zu radikal war. Da werden sich einige (Wähler, Anm.) neu orientiert haben, da dürfte diese neue Kraft sehr erfolgreich gewesen sein“, so Kurz im Wahlstudio von „Krone“ und Puls 24. Der konsequente Kurs der Regierung in der Pandemie sei jedenfalls der richtige, damit die Menschen „bald wieder uneingeschränkt leben“ können.
Ein Stück weit Bewegung zu haben, sei bei Wahlen „eigentlich ein normaler Prozess in einer Demokratie“. Er habe schon „so viele Wahlen erlebt“, es habe immer wieder neue Parteien gegeben. Dass es Menschen gibt, die zur Corona-Politik oder auch andere Themen eine andere Meinung haben, sei für ihn etwas Selbstverständliches.
Dank an langjährigen Grazer Bürgermeister
„Nachdenklich“ stimme Kurz, „dass die Kommunisten in Österreich eine Wahl, wenn auch eine regionale, gewinnen können“. Dem Langzeitbürgermeister Siegfried Nagl (ÖVP), der nach den massiven Verlusten noch vor der Verkündung des vorläufigen Endergebnisses ohne Briefwahl von seinem Amt zurücktrat, dankte Kurz für seine langjährige Arbeit in Graz. Die ÖVP verlor rund zwölf Prozentpunkte und gab damit den ersten Platz an die KPÖ ab.
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