Die von Impfgegnern und Corona-Verharmlosern getragene Liste MFG hat bei der oberösterreichischen Landtagswahl am Sonntag vor allem FPÖ und ÖVP Stimmen gekostet. Das zeigt eine vom SORA-Institut für den ORF durchgeführte Wählerstromanalyse. Demnach hat die FPÖ 16.000 Stimmen an die MFG verloren, die ÖVP 15.000. Am größten war die Wählerwanderung demnach allerdings von der FPÖ zur ÖVP (75.000 Stimmen) sowie von der ÖVP zu den Grünen (25.000).
Die FPÖ hat am Sonntag nur etwas mehr als die Hälfte ihrer Wähler von vor sechs Jahren halten können (53 Prozent). Die SPÖ konnte dagegen 74 Prozent erneut mobilisieren, die ÖVP 70 und die Grünen 68 Prozent.
Bei den NEOS haben der Berechnung zufolge nur vier von zehn Wählern des Jahres 2015 erneut ihr Kreuz gemacht. Den Einzug in den Landtag gesichert haben den NEOS ehemalige Grün- und ÖVP-Wähler: 10.000 wechselten am Sonntag von der Grünen zu den NEOS, 8000 von der ÖVP.
Die ÖVP konnte zwar vom Einbruch der ÖVP profitieren, verlor im Gegenzug aber Zehntausende Stimmen an die anderen Parteien: 25.000 ÖVP-Wähler des Jahres 2015 machten diesmal ihr Kreuz bei den Grünen, 17.000 bei der FPÖ, 16.000 bei der SPÖ, 8000 bei den NEOS und 15.000 bei der erstmals antretenden MFG.
Die Impfskeptiker-Liste wilderte neben der ÖVP auch bei der FPÖ, von der sie 16.000 Stimmen holte. Von der SPÖ wechselten der Wählerstromanalyse zufolge 8000 Stimmen zur MFG, von den Grünen 6000. An die Nichtwähler verloren die SPÖ 27.000 und die FPÖ 22.000 Stimmen.
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