SPD siegt vor Grünen
Pannenserie während Wahl in Berlin
Lange Schlangen vor den Wahllokalen, stundenlange Wartezeiten und Stimmabgaben lange nach den ersten Prognosen. Der Urnengang in Berlin ist am Sonntag von einer Pannenserie überschattet worden. Diese sollen nun eingehend analysiert werden, fordert der Bundeswahlleiter. Die SPD mit Spitzenkandidatin Franziska Giffey gewann die Abgeordnetenhauswahl erreichte nach Auszählung aller Stimmbezirke 21,4 Prozent. Sie landete damit vor den Grünen, die auf 18,9 Prozent kamen.
2,45 Millionen Berliner waren an diesem Superwahlsonntag aufgerufen, nicht nur den Bundestag, sondern auch das Abgeordnetenhaus und zwölf neue Bezirksparlamente wählen.
Marathon erschwerte Wahl in Berlin
Zudem wurde auch ein Referendum über die Enteignung von großen Wohnungskonzernen abgehalten. Der parallel stattfindende Berliner Marathon bescherte den Wahlhelfern enorme Schwierigkeiten. Denn in mehreren Wahllokalen gingen die Stimmzettel aus und mussten nachgeliefert werden. Doch das gestaltete sich aufgrund der weitgehenden Sperren wegen des Sportevents als enorm schwierig.
„Das ist peinlich für Berlin!“
Die Folge waren stundenlange Wartezeiten für Wähler, die immer wütender wurden. Als In deutschen Medien war von Schreiduellen der Angestellten mit Wahlhelfern und auch untereinander die Rede. „Das ist peinlich für Berlin! Für den Flughafen brauchen sie zehn Jahre, und jetzt kriegen sie nicht mal eine astreine Bundestagswahl hin“, meinte einer der Betroffenen gegenüber dem Nachrichtensender ntv.
Wahl erst nach Wahlschluss möglich
Einige Wahllokale mussten aufgrund fehlender Stimmzettel vorübergehend pausieren, später hielt sie ihre Pforten aber länger offen. Mancherorts konnten die Menschen erst gegen 20.30 Uhr und damit zweieinhalb Stunden nach offiziellem Wahlschluss ihre Kreuzerl machen. Zu diesem Zeitpunkt gab es bereits die ersten Hochrechnungen.
Laut dem „Tagesspiegel“ wurde in einem Wahllokal den Wartenden angeboten, auf ihre Zweitstimme zu verzichten, damit es schneller vorangehe. Der Bundeswahlleiter fordert nun einen „detaillierten Bericht“ zu den Pannen in der Bundeshauptstadt.
SPD auf Platz eins vor den Grünen
Die SPD gewann schließlich die Wahl zum Abgeordnetenhauswahl in Berlin. Die Partei mit Spitzenkandidatin Franziska Giffey erreichte am Sonntag nach Auszählung aller Stimmbezirke 21,4 Prozent und landete vor den Grünen, die auf 18,9 Prozent kamen. Die CDU erreichte laut Landeswahlleitung 18,1 Prozent, die Linke 14,0 Prozent, die AfD kam auf 8,0 Prozent, die FDP erzielte 7,1 Prozent. Wie bisher kann Berlin damit künftig nur von einem Dreierbündnis regiert werden.
„Wir haben hier ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen SPD und Grünen, das heißt, es gibt ein klares Votum für SPD und Grüne, damit müssen wir umgehen“, sagte Giffey, die ihren Wahlkreis im Süden von Berlin-Neukölln mit deutlichem Vorsprung gewann. Grünen-Spitzenkandidatin Bettina Jarasch sagte, sie wolle an einem „progressiven Regierungsbündnis“ mit SPD und Linken festhalten.
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