Muster bei OÖ-Wahl

Je geringer Impfquote, desto stärker FPÖ und MFG

Oberösterreich
27.09.2021 06:47

Je geringer die Durchimpfungsrate in der Gemeinde, desto stärker das Ergebnis von FPÖ und MFG. Dieses erwartbare Muster hat sich bei der Landtagswahl in Oberösterreich am Sonntag bestätigt, wie von der APA ausgewertete Wahl- und Impfdaten zeigen. Demnach liegt das Ergebnis von FPÖ und MFG in den Gemeinden mit der niedrigsten Durchimpfung um gut ein Fünftel über ihrem Gesamtergebnis.

SPÖ und Grüne schnitten dagegen in den Gemeinden mit höherer Durchimpfung besser ab. Bei der ÖVP gibt es zwar ebenfalls ein Gefälle zwischen Gemeinden mit hoher und niedriger Durchimpfung, es ist allerdings deutlich weniger stark ausgeprägt als bei FPÖ und MFG.

Impfskeptische Gemeinden als MFG-Hochburgen
Für die Berechnung wurden die Gemeinden entsprechend ihrer Durchimpfungsrate in vier gleich große Gruppen geteilt. Im Viertel der Gemeinden mit der niedrigsten Durchimpfung liegt unter anderem das oberösterreichische Impf-Schlusslicht Auerbach. Hier ist nur gut ein Drittel der Bevölkerung vollständig geimpft - ein Wert, der in Österreich nur noch von Spiss in Tirol und Stall im Mölltal unterschritten wird.

In Auerbach landete die MFG mit gut 13 Prozent auf Platz drei hinter der FPÖ (28 Prozent). Ähnlich niedrig ist die Durchimpfung in Feldkirchen bei Mattighofen. Auch hier schaffte MFG den dritten Platz mit knapp elf Prozent hinter der FPÖ mit rund 34.

Das Team von MFG: Manuel Krautgartner, Dagmar Häusler, Gerhard Pöttler und Spitzenkandidat Joachim Aigner (v.l.) (Bild: APA/TEAM FOTOKERSCHI)
Das Team von MFG: Manuel Krautgartner, Dagmar Häusler, Gerhard Pöttler und Spitzenkandidat Joachim Aigner (v.l.)

Pandemie auch bei FPÖ-Wählern Wahlmotiv
Damit kommt MFG in den 110 Gemeinden mit der niedrigsten Durchimpfung auf 7,5 Prozent, liegt also um ein Fünftel besser als im Landesschnitt (6,2 Prozent). In den Gemeinden mit der höchsten Durchimpfung schaffte die Impfskeptikerpartei dagegen nur 5,7 Prozent. Die FPÖ liegt in den impfskeptischen Gemeinden mit 23,6 Prozent ähnlich deutlich über dem Landesschnitt von 19,8 Prozent.

SPÖ und Grüne bei höherer Impfquote stärker
Bei SPÖ, Grünen und NEOS ist das Bild umgekehrt: sie schneiden in den Gemeinden mit höherer Durchimpfung besser ab. Hier kommt die SPÖ auf über 20 Prozent, während sie im Landesschnitt nur 18,6 Prozent erreichte. Die Grünen schafften in den 100 Gemeinden mit den meisten Vollimmunisierten 14,2 Prozent, im Landesschnitt nur 12,3 Prozent.

Etwas besser liegt in den Gemeinden mit der niedrigsten Durchimpfung auch die ÖVP. Sie erreicht hier 41,4 Prozent und liegt somit um ein Zehntel über dem Landesergebnis von 37,6 Prozent.

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