Drama in Litauen
Kind (11) nach illegalem Grenzübertritt gestorben
In Litauen ist ein erst elfjähriges Migrantenkind gestorben, das nach dem illegalen Übertreten der Grenze aus dem östlichen Nachbarland Belarus in einer Aufnahmeeinrichtung untergebracht war. Als vorläufige Todesursache wurde eine akute Störung der Herz- und Lungenfunktion bekannt gegeben. Das Kind habe an Vorerkrankungen gelitten und sei gelähmt gewesen.
Das elf Jahre alte Kind war Sonntagfrüh ins Krankenhaus gebracht worden. „Wir sind schockiert über diesen Verlust“, so Beatrice Bernotiene, die Leiterin des Lagers in Rukla. Nach ihren Angaben litt das Kind an Vorerkrankungen und war gelähmt. Mit seinem Vater befand es sich seit Anfang August in der Einrichtung, nachdem beide an der Grenze aufgegriffen worden waren.
Situation an Grenzen verschärft sich
Die Regierung in Vilnius beschuldigt den belarussischen Machthaber Alexander Lukaschenko, in organisierter Form Flüchtlinge an die EU-Außengrenze zu bringen. Lukaschenko hatte Ende Mai angekündigt, dass Minsk Migranten nicht mehr an der Weiterreise in die EU hindern werde - als Reaktion auf verschärfte westliche Sanktionen. Viele versuchen, über Litauen oder Polen in EU-Gebiet zu kommen.
Auch Polen will Grenzzaun errichten
Der polnische Grenzschutz berichtete am Sonntag von 259 Versuchen des illegalen Grenzübertritts allein am Samstag. 18 illegale Einwanderer seien festgenommen worden, davon 17 aus dem Irak und einer aus dem Kongo (siehe Tweet oben). Ähnlich wie in Litauen soll in Polen ein zweieinhalb Meter hoher Grenzzaun über eine Länge von 418 Kilometern errichtet werden, gab Verteidigungsminister Mariusz Blaszczak im August bekannt.
Cobra unterstützte Grenzschutz
Litauen hat seitdem mit einem Andrang von Migranten aus dem Nahen Osten über seine fast 680 Kilometer lange Grenze zu Belarus zu kämpfen. Das baltische EU-Land hat deshalb den Ausnahmezustand ausgerufen und mit dem Bau eines Zauns begonnen. Seit Anfang August weist der litauische Grenzschutz - auch die Cobra unterstützte dabei - Migranten ab, die über Belarus illegal ins Land kommen wollen.
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