Ein US-Unternehmen, das auf das sogenannte Mining - also die Erzeugung - von Bitcoins spezialisiert ist, hat damit begonnen, Kraftwerke aufzukaufen, um den Strombedarf ihrer Anlagen zu decken. Sie hat ein Kohlekraftwerk im Bundesstaat Pennsylvania um 105 Millionen US-Dollar übernommen und will weitere kaufen, um mit dem erzeugen Strom Bitcoins zu erzeugen.
Wie das Wirtschaftsnachrichtenportal „Bloomberg“ berichtet, hat das Unternehmen namens Stronghold Digital Mining im Juli ein Kohlekraftwerk in Pennsylvania übernommen, um mit dem dort produzierten Strom Bitcoins zu schürfen. Das Kraftwerk verbrennt jährlich 600.000 Tonnen Kohleabfälle, um Elektrizität für insgesamt 1800 Mining-Rechner zu erzeugen.
Unternehmen expandiert rasant
Im August übernahm Stronghold Digital Mining ein zweites Kohlekraftwerk in dem US-Bundesstaat, das Unternehmen soll auch noch ein drittes kaufen wollen, um Bitcoins zu produzieren.
Dabei werden die Kraftwerke offenbar vom US-Steuerzahler subventioniert: Dem Bericht zufolge gibt es in Pennsylvania Steuervergünstigungen, wenn ein Unternehmen Abfälle aus dem Kohle-Tagebau verbrennt. Das sorgt für höhere Rendite: Die Erzeugung eines Bitcoins - aktueller Marktwert: rund 44.000 US-Dollar - soll bei Stronghold Digital Mining 3000 Dollar kosten.
Geld verdient nur der mit der schnellsten Hardware
Dass das Unternehmen Kraftwerke aufkauft, um Bitcoins zu erzeugen, hängt mit dem Funktionsprinzip der digitalen Währung zusammen: Der Bitcoin basiert auf der sogenannten Blockchain, einer dezentralen Buchhaltung, die von Bitcoin-Minern durch das Lösen komplexer mathematischer Gleichungen verifiziert wird. Die sogenannten Miner lösen die notwendigen Gleichungen mit stromhungriger Spezial-Hardware und werden dafür mit Bitcoins entlohnt. Geld gibt es dabei immer nur für den Miner, der die Gleichung als erster löst, Rechenkraft ist hier also Trumpf.
Wer möglichst viel Rechenkraft einbringen möchte, braucht also eine Menge Energie und aktuelle Hardware. Das Bitcoin-Netzwerk gilt als enorm stromhungrig und verbraucht Energiemengen wie manch mittelgroßer Staat. Dass dieser Strom - wie in Pennsylvania - häufig aus fossilen Energiequellen stammt, hat bereits für viel Kritik gesorgt. Auch der Elektroschrott, der durch die häufigen Hardware-Upgrades anfällt, gilt als Problem.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.