Das lange Warten auf Reisen nach Amerika hat ein Ende: Ab November können Ausländer mit einer Corona-Impfung wieder in die Vereinigten Staaten einreisen. Die Lockerungen kommen nach gut eineinhalb Jahren eines weitgehenden Einreisestopps für Menschen aus zahlreichen Ländern, darunter für Einwohner der EU und Briten.
Die Reisebranche und die Wirtschaft dürften damit aufatmen, aber auch viele Privatleute, die über Monate von Familienmitgliedern und Freunden getrennt waren und auf US-Urlaube verzichten mussten. Der Ankündigung zufolge müssen Erwachsene bestätigen, dass sie vollständig geimpft sind, bevor sie ins Flugzeug nach Amerika einsteigen können. Außerdem müssen Reisende zusätzlich wie bisher einen maximal drei Tage alten negativen Corona-Test vorweisen, kündigte der Coronavirus-Koordinator des Weißen Hauses, Jeffrey Zients, an.
Viele Details noch unklar
Genaue Vorgaben, wie diese Nachverfolgung ablaufen soll, würden zu einem späteren Zeitpunkt bekannt gegeben, sagte die Sprecherin des Weißen Hauses, Jen Psaki. Das Gleiche gelte für die Frage, welche Impfstoffe von den USA anerkannt werden und wie eine Impfung nachgewiesen werden muss. In den USA sind bisher nur drei Impfstoffe zugelassen: die Präparate von Pfizer/Biontech, Moderna sowie Johnson & Johnson.
Lockerungen ließen lange auf sich warten
Der damalige US-Präsident Donald Trump hatte im März 2020, zu Beginn der Corona-Pandemie, einen Einreisestopp für Ausländer aus weiten Teilen Europas angeordnet. Die EU dagegen hatte ihre Mitgliedsstaaten bereits im Juni aufgefordert, Beschränkungen für Reisende aus den USA und mehreren anderen Ländern schrittweise aufzuheben. Österreich und andere EU-Staaten hatten sich im Gegenzug von Washington ebenfalls eine Lockerung erhofft, mussten darauf jedoch lange warten. Das sorgte bei Europäern für einigen Frust.
Noch Ende Juli hatte das Weiße Haus angesichts der rapiden Ausbreitung der Delta-Variante verkündet, vorerst an allen Reisebeschränkungen festzuhalten. Kurz darauf signalisierte die US-Regierung von Präsident Joe Biden jedoch, sie arbeite an einem einheitlichen Plan für die Ausgestaltung internationaler Reiseregelungen, um schnell reagieren zu können, sobald Experten eine Lockerung für vertretbar hielten.
„Fantastischer Schub für Wirtschaft und Handel“
EU-Kommissar Thierry Breton begrüßte die Lockerung und sprach von einem logischen Schritt angesichts des Erfolgs der Impfkampagne in Europa. Der britische Premierminister Boris Johnson bezeichnete die Entscheidung als „fantastischen Schub für Wirtschaft und Handel“. Es sei großartig, „dass Familien und Freunde auf beiden Seiten des Teichs wieder vereint werden können“.
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