Die breite Front ist sowieso dafür, doch auf eine konkrete Umsetzung von 3G am Arbeitsplatz muss Österreich wohl doch noch etwas warten: Auf Gespräche müssen erst noch - Gespräche folgen.
Mitte Oktober wird es für die Italiener ernst: Ab dann benötigen alle Arbeitnehmer den Grünen Pass. Und: Wer das G für „Getestet“ braucht, muss zahlen. Die Gewerkschaft CGIL fordert sogar eine generelle Impfpflicht.
„Weitere Konkretisierungen notwendig“
Und was ist diesbezüglich in Österreich los? Nicht so viel. Das Resultat der Gespräche zwischen Gesundheits- und Arbeitsministerium mit Sozialpartnern und Experten am Montag: Für eine mögliche Regelung seien „weitere Konkretisierungen notwendig“, teilten die Ministerien danach mit. Und weiter: „Hierzu wird es in den kommenden Tagen weiteren Austausch geben.“
Dabei hatte sich vor dem Treffen bereits eine breite Front dafür abgezeichnet.
Ringen um Zuständigkeit
Allein: Über Details war man sich zuvor noch uneins, die Zuständigkeit wurde hin- und hergeschoben. Da luden die Ministerien eben zum Austausch: Beim „konstruktiven Treffen“ am Montag „wurden verschiedene Umsetzungsmöglichkeiten und Rechtsansichten zum Themenkreis besprochen“.
Näheres gab es nicht. Auch seitens der Sozialpartner zeigte man sich verhalten. Die Industriellenvereinigung - kein Sozialpartner - betont zumindest, Maßnahmen zur Steigerung der Impfquote seien wichtig, dürften aber nicht zu einem bürokratischen Mehraufwand führen.
Bei der Ottakringer Unternehmensgruppe haben wir sehr früh auf 3G am Arbeitsplatz gesetzt. Nur so können wir größtmögliche Sicherheit für das gesamte Team und unsere Kunden gewährleisten. Ich bin sehr stolz auf die hohe Akzeptanz unserer Sicherheitsmaßnahmen - inzwischen sind schon über 85 Prozent der Mitarbeiter geimpft, laufend werden es mehr.
Alfred Hudler, Vorstandssprecher Ottakringer Getränke AG
Unternehmen machen's vor
Praktisch setzen einige Unternehmen wie etwa die Ottakringer Getränke AG und die Caritas eine 3G-Regelung bzw. Ähnliches bereits um. Bei der Post herrscht sogar 2G, sonst müssen Postler eine FFP2-Maske tragen.
Bei uns sind mehr als 80 Prozent der Mitarbeiter geimpft. Das ist wichtig, weil wir in sensiblen Bereichen arbeiten, etwa in der Pflege. Wir haben damit bis dato sehr gute Erfahrungen gemacht. In vielen Bereichen gilt nicht nur die 3G-Regel, sondern noch strengere Maßnahmen, um alle Menschen bestmöglich zu schützen.
Klaus Schwertner, Geschäftsführer Caritas Wien
„Krone“-Kommentar von Silvia Schober
Slapstick? Da jammert man seit Sommer, dass die Impfquote zu niedrig ist für unser aller Gesundheitsschutz, dann ist man sich in diesem einen Punkt, der Abhilfe schaffen könnte, der teils bereits umgesetzt wird, so rasch und breit eins wie schon lang nicht mehr - und dann kommt bei einem Experten-Treffen nicht mehr heraus, als dass es mehr Gespräche braucht. Ehrlich, nach eineinhalb Jahren Pandemie? Verantwortliche, das könnt ihr besser.
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