Nach dem historisch schlechtesten Liga-Start rauchen in Hütteldorf die Köpfe. Gerald Willfurth wird im Rapid-Präsidium aber nicht einen Trainerwechsel empfehlen. „Das wäre zu einfach“, sagt er zur „Krone“: „Der Kader ist gut, die Mannschaft kann mehr.“ Und: „Wir sollten nicht jammern.“
Nach dem 0:3 gegen Sturm, der dritten Liga-Pleite in Folge, dem Absturz auf den vorletzten Platz, dem historisch schlechtesten Saisonstart gab sich Rapids Trainer Didi Kühbauer kämpferisch: „Wir kommen da wieder raus.“ Nur wie?
Willfurth: „Es ist komplexer“
Darüber zerbrechen sich alle in Hütteldorf den Kopf. Die „Krone“ fragte bei Gerald Willfurth nach, 30-facher Teamspieler, mit Rapid in den 80er-Jahren Meister und Cupsieger. Und seit 2019 die „Fußball-Kompetenz“ im grün-weißen Präsidium. Was rät er jetzt Klub-Boss Martin Bruckner? „Hast du ein paar Stunden Zeit, es ist komplexer“, antwortet Willfurth schmunzelnd mit einer Gegenfrage.
Ehe er doch klar Stellung bezieht: „Die Mannschaft kann mehr, das hat man gesehen. Ich kann mich nicht damit abfinden, dass wir uns nicht gut verstärkt haben sollen. Zoki (Anm. Sportchef Barisic) hat ein gutes Team zusammengestellt, junge, dynamische Spieler geholt. Wir gehen den Weg, den wir gehen wollten. Wir sollten nicht so viel jammern, die Mannschaft ist gut genug, um Zweiter oder Dritter zu sein.“
Das klingt nach knallharter Kritik an Kühbauer - sieht Willfurth aber nicht so: „Wir müssen das analysieren. Von außen kann ich nicht beurteilen, was in der Mannschaft nicht stimmt. Ich sehe nur das Produkt. Aber jetzt den Trainer rauszuhauen wäre zu einfach.“
Geduld verloren
Das hat Rapid in der jüngeren Vergangenheit nach verpatzten Saisonstarts aber schon oft getan: Goran Djuricin musste 2018 nach neun Runden gehen. Damals hatte Grün-Weiß einen Zähler mehr als jetzt auf dem Konto. Bei Mike Büskens verlor man 2016 nach 14 Liga-Spielen (20 Punkte) als Tabellen-Fünfter die Geduld.
Erst Kühbauer sorgte seit 2019 wieder für Ruhe, gute Ergebnisse - bis jetzt.
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