Die zwei Kleinparteien MFG und KPÖ sorgten am vergangenen Super-Wahlsonntag für eine Sensation. In der aktuellen Ausgabe von #brennpunkt mit Katia Wagner wird schnell klar, was die beiden Wahlgewinner verbindet: das Zuhören! Und sowohl die Kommunisten als auch die impfzwangkritische Liste MFG erwarten sich bei den nächsten Wahlen - auch auf Bundesebene - mehr. Kann auch eine kommunistisch geführte Bundesregierung kommen?
Dass MFG (Menschen, Freiheit, Grundrechte) den Einzug in den oberösterreichischen Landtag nur durch Protestwähler geschafft hat, lässt Bundesparteiobmann Michael Brunner nicht gelten: „Uns haben Menschen gewählt, die mit dieser Politik nicht mehr einverstanden sind“, deswegen habe man mit dem Wahlerfolg „gerechnet“. Dennoch kam die Rede schnell auf Kritik an der Corona-Politik der Regierung: „Die Menschen lassen sich das nicht mehr gefallen. Unsere Forderung ist: ein Ende mit allen Maßnahmen“, so Brunner.
KPÖ war selbst vom Erfolg überrascht
Für eine weitere Sensation sorgte am Sonntag, dass die Kommunisten bei der Bürgermeisterwahl in Graz überraschend die ÖVP von ihrem Thron gestoßen haben. Selbst der Bundessprecher der KPÖ, Tobias Schweiger, hat nicht damit gerechnet: „Wir waren alle überrascht.“ Was den Erfolg ausgemacht hat? „Wir sprechen mit den Menschen und hören ihnen zu. Wir bieten Hilfe an und zur Not springen wir selbst ein.“ Das sei - so Schweiger - „die kommunistische DNA“.
Wahlergebnis ist „Warnsignal“
Klaus Knittelfelder, Innenpolitik-Journalist bei der Kronen Zeitung und Autor des Buchs „Inside Türkis“, versteht das Sonntags-Ergebnis als „Warnsignal“. „Es gibt ein Verlangen nach Politikern, die keine Politiker sind.“ Dass die ÖVP nun einen „großen Strategiewechsel wegen der Ergebnisse“ anstrebe, bezweifelt er - die Reaktionen am Wahlabend hätten „nicht so sehr nach Einsicht“ geklungen, sagt Knittelfelder in der Diskussion.
MFG ist „Pop-up-Partei“
Die Politikwissenschaftlerin an der FH Burgenland, Gerda Füricht-Fiegl, sieht sogar Zusammenhänge zwischen den Wahlgewinnern MFG und KPÖ: „Das Zuhören verbindet beide“, genauso wie die Glaubwürdigkeit und die Bürgernähe. Sie glaubt auch an eine langfristige Veränderung in Richtung Kleinparteien: „Die Parteienlandschaft wird diverser“, „Pop-up-Parteien“ wie MFG hätten nun ihr Momentum.
KPÖ beantwortet Mails, MFG will auch im Bund antreten
Während die KPÖ sich nun damit beschäftigt, die „Hunderten E-Mails“ von Menschen, die sich nun der kommunistischen Bewegung anschließen möchten, abzuarbeiten, träumt MFG bereits von den nächsten Schritten: Ein Antreten bei der Bundespräsidentenwahl im nächsten Jahr sei noch „offen“, für die nächste Nationalratswahl ist Brunner sich aber sicher: „Da werden wir antreten!“
Das ganze Video von #brennpunkt mit Katia Wagner sehen Sie oben. Die nächste Ausgabe von #brennpunkt gibt es nächsten Mittwoch um 20.15 Uhr auf Krone TV! Schalten Sie ein!
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