Schlangen, Panikkäufe
Straftäter sollen britisches Lkw-Problem lösen
In Großbritannien fehlen derzeit mehr als 100.000 Lkw-Fahrer - das führt zu leeren Supermarktregalen, den Tankstellen ging der Treibstoff aus und sogar die Weihnachtseinkäufe drohen auszufallen. Nun will der britische Vize-Premierminister Dominic Raab mit einem ungewöhnlichen Vorschlag Abhilfe schaffen: Verurteilte Straftäter sollen den dramatischen Fahrermangel kompensieren.
Den Briten geht das Benzin aus, an Tankstellen kommt es zu langen Schlangen und Panikkäufen. „Wir haben Gefangene und Straftäter bisher ehrenamtlich und unbezahlt arbeiten lassen“, sagte Raab - seit der kürzlichen Kabinettsumbildung Justizminister - nun dem „Spectator“. „Warum sollte man sie nicht, wenn es Engpässe gibt, bezahlte Arbeit machen lassen, wenn es einen Nutzen für Wirtschaft und Gesellschaft hat?“
Engpässe in vielen Bereichen
In Großbritannien fehlen derzeit Schätzungen zufolge mehr als 100.000 Fernfahrer. Das sorgt für große Probleme, vor allem an britischen Tankstellen. Weil nicht mehr ausreichend Tanklaster den Kraftstoff an Ort und Stelle bringen konnten, saßen in den vergangenen Tagen unzählige Tankstellen auf dem Trockenen. Auch in Supermärkte herrschten bereits Engpässe bei einigen Produkten.
„Panik“ verschlimmerte Lage
Nachdem die britische Regierung die Bevölkerung aufgerufen hatte, keine Panikkäufe zu machen, verschlimmerte sich die Lage erst Recht: Es kam zu langen Schlangen vor jenen Tankstellen, die noch Benzin und Diesel vorrätig hatten. Nun scheint das Kabinett aus seinen Fehlern gelernt zu haben. Die BBC berichtete am Donnerstag unter Berufung auf interne Dokumente, die Regierung habe Gemeinden angewiesen, in Bezug auf Kraftstoff die Worte „Panik“ oder „Panikkäufe“ nicht in ihrer öffentlichen Kommunikation zu verwenden.
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