Warum der große Bruder für den kleinen schon mal die Handbremse ziehen muss - Jürgen Milski über Verluste und zu erfüllende Träume.
Wie kostbar die Zeit mit unseren Liebsten ist, wird uns oftmals erst schmerzlich bewusst, wenn sie bereits verstrichen ist. Jürgen Milski, er hat sich gerade eine Penthouse-Wohnung in Elixhausen in Salzburg gekauft, wollte eigentlich noch viel mit seinem Vater erleben, wie zum Beispiel in den Dolomiten wandern gehen, Fallschirmspringen oder eine Rafting-Tour machen - jahrelang ging es sich aber einfach nicht aus.
„,Ich muss arbeiten, Papa, dieses Jahr klappt es nicht’ - das habe ich oft zu ihm gesagt. Immer keine Zeit. Arbeit, Arbeit, Arbeit. Ja, scheiße, irgendwann ist das Leben vorbei. Mein Vater hat dann die Krebserkrankung bekommen und ist ziemlich schnell verstorben“, erzählt er. Und: „Man muss trotzdem immer das Positive finden, auch in den schlimmsten Situationen, wo du erst nicht verstehst, warum diese negativen Sachen passieren. Erst dann begreifst du warum, das so passiert ist. Warum das so passieren musste. Man muss aus den negativen Dingen das Positive ziehen.“
„Krebs veränderte mich“
Es war nicht nur der Verlust des Vaters, der Milski am Ende wachrüttelte und diese Erkenntnis brachte: Anfang des Jahres wurde bei dem Zweirad-Fanatiker ein Tumor im Kiefer entdeckt, der entfernt werden musste. „Die Krankheit hat mich verändert. Ich bin nicht mehr dieser Workaholic. Also ich kristallisiere und filtere ganz klar raus, und mache nur noch Dinge - ich kann mir das, Gott sei Dank, auch finanziell erlauben -, die mir wirklich 100 Prozent Spaß machen und arbeite auch nur noch relativ wenig. “
Die Krankheit hat mich verändert. Ich bin nicht mehr dieser Workaholic. Also ich kristallisiere und filtere ganz klar raus, und mache nur noch Dinge - ich kann mir das, Gott sei Dank, auch finanziell erlauben -, die mir wirklich 100 Prozent Spaß machen und arbeite auch nur noch relativ wenig.
Jürgen Milski
Ein echtes Privileg? „... ja, auf jeden Fall. Dafür bin ich dankbar, dafür habe ich aber auch etwas getan. 21 Jahre ist das mit ,Big Brother‘ her, und ich habe in der Zeit bestimmt nichts geschenkt bekommen. Das sieht man glaube ich auch daran, wie viele Kandidaten es noch in der Branche gibt. Eben - ich glaube, ich bin der Einzige. Und jetzt bin dankbar dafür, dass ich so ein Leben führen kann, wie ich es führe. Ich mir die tolle Wohnung leisten konnte mit einem herrlichen Blick auf den Gaisberg. Das war auch immer ein Traum meines Vaters in den Bergen zu leben. Ich bin quasi auf den Spuren meines Vaters.“
„Wann, wenn nicht jetzt“
Das „große Bruder“-Thema scheint sich durch sein Leben zu ziehen: „Ich wollte jetzt mit meinem kleinen Bruder Peter DAS Wochenende verbringen. Dinge die wir mit unserem Vater erleben wollten tun - wann, wenn nicht jetzt, dachten wir uns. Mein Bruder war so ergriffen, dass er die eine oder andere Träne verdrücken musste. Weil das alles so perfekt war - ein Traum.“
Ich wollte jetzt mit meinem kleinen Bruder Peter DAS Wochenende verbringen. Dinge die wir mit unserem Vater erleben wollten tun - wann, wenn nicht jetzt, dachten wir uns. Mein Bruder war so ergriffen, dass er die eine oder andere Träne verdrücken musste. Weil das alles so perfekt war - ein Traum.
Jürgen Milski
Was an diesem Männerwochenende auf dem Programm stand? „Wir haben letzten Donnerstag angefangen, da bin ich mit meinem Bruder mit dem Fahrrad auf den Großglockner gefahren, das war schon überwältigend. Am Freitag haben wir mit dem Fahrrad Salzburg erkundet, waren auf dem Rupertikirtag. Am Samstag sind wir raften gegangen und am Sonntag sind wir Fallschirmspringen gewesen und dann noch einmal mit den Motorrädern den Großglockner hoch.“
Schreit nach Wiederholung? „Wir wollen das jetzt auf jeden Fall häufiger machen. Mein Bruder hat sich auch hier ins Salzburgerland verliebt. Aber mein Bruder ist so wie ich, er ist selbstständig, ein Workaholic. Da muss man dann schon als großer Bruder für den kleinen Bruder die Handbremse anziehen.“
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