Kommt Impfpflicht?

570 Tage Corona, aber nicht ein Intensivbett mehr

Österreich
30.09.2021 19:00

Intensivbetten als die harte Währung im Kampf gegen die Pandemie. Aber wie viele haben wir seit Corona-Ausbruch mehr? Die ernüchternde Antwort: nicht ein einziges.

Am 11. März 2020 erklärte die WHO Corona offiziell zu einer weltweiten Pandemie - 570 Tage später hat sich zumindest hier nichts getan hat: auf den vielen Intensivstationen des Landes. Zwar können Hunderte Normalbetten in ganz Österreich mit Beatmungsgeräten aufgerüstet werden, aber die reinen Intensivkapazitäten haben sich nicht geändert.

(Bild: Krone KREATIV)

2101 Intensivplätze - plus 500 für Kinder - in Österreich
Die „Krone“ hat die Fakten: Mit heutigem Stand existieren in Österreich 2101 Intensivplätze - plus 500 für Kinder. Die meisten Betten hat Wien (489), die wenigsten das Burgenland (58). Und wie hat sich der Bestand in den vergangenen eineinhalb Jahren verändert? Antwort aus dem Gesundheitsministerium: „Am 1.3.2020 lag dieser Wert auf einem vergleichbaren Niveau.“ Und weiter: „Jedes Intensivbett inkludiert auch ausreichend Gesundheitspersonal, welches für die intensivmedizinische Betreuung erforderlich ist.“ Wie sich die personelle Struktur entwickelt hat, kann das Ministerium ad hoc jedoch nicht erklären.

Dabei hätte sich auch in Sachen Ausbildung schon einiges bewegen müssen: Diplomierte Gesundheits- und Krankenpfleger brauchen für ihre Ausbildung zur Intensivpflegekraft eine Basisausbildung (mindestens vier Monate sowie 600 Stunden theoretische & praktische Ausbildung) und eine spezielle Zusatzausbildung (mindestens vier Monate und 600 Stunden Theorie & Praxis).

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Nur durch die Impfung gegen Corona können Krankenhausaufenthalte bestmöglich verhindert und so auch die Intensivstationen entlastet werden.

Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grünen)

„Ihre OP muss wieder verschoben werden“
All diese Zahlenspielereien bringen Patienten nichts, die aufgrund der belegten Intensivbetten auf ihre Operationen warten müssen. Dazu gehört, wie berichtet, auch Sona Strummer, die mit einem Gehirntumor eine tickende Zeitbombe in ihrem Kopf hat und im AKH von den Ärzten bislang nur gehört hat: „Ihre OP muss wieder verschoben werden.“

Sona Strummer wartet auf ihre Hirntumor-Operation. (Bild: Crepaz Franz)
Sona Strummer wartet auf ihre Hirntumor-Operation.

Herr Mückstein, kommt jetzt eine Impfpflicht?
„Gegenwärtig verdeutlicht jede verschobene OP die Wichtigkeit, dass sich möglichst viele Personen gegen Covid impfen lassen“, erklärt Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne). Kommt also eine Impfpflicht für das gesamte Gesundheitspersonal? Nein! Mückstein setzt auf „Aufklärung“.

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