Eklat in Radstadt

Polizei sprengte hitzige Windkraft-Debatte

Salzburg
30.09.2021 23:25
Braucht Salzburg Windräder? Eine brisante Frage, die immer wieder zu hitzigen Debatten führt. Wie hitzig, zeigte jetzt eine vom Alpenverein initiierte Informations-Veranstaltung in Radstadt. Sogar die Polizei musste einschreiten, nachdem sich Gegner und Befürworter eines Projekts verbal in die Haare geraten waren.

Etwa 70 bis 80 Personen versammelten sich am Donnerstagabend im Radstädter Stadtsaal. Auch die „Krone“ war vor Ort. Das Thema der sogenannten Bürger-Informations-Veranstaltung des Alpenvereins: das geplante Windkraft-Projekt auf dem Windsfeld in Flachau. Bereits zu Beginn, nachdem der Alpenvereins-Referent Herbert Jungwirth die Bühne betreten hatte, gab es Zwischenrufe aus dem Publikum. Kurz danach betrat Projektbeteiligter Markus Kirchner von der örtlichen Agrargemeinschaft auf eigene Faust die Bühne und ergriff das Wort.

Jungwirth ließ sich das sichtlich nicht bieten, ging erneut auf die Bühne und schritt ein: Er führte Kirchner an der Schulter wieder zu seinem Platz. Währenddessen rief einer der Organisatoren aufgrund der Vorkommnisse die Polizei. Die Beamten erreichten bei noch laufender Veranstaltung den Stadtsaal und belehrten Kirchner.

Redner Herbert Jungwirth weist Markus Kirchner auf seinen Platz (Bild: GERHARD SCHIEL)
Redner Herbert Jungwirth weist Markus Kirchner auf seinen Platz

Befürworter und Gegner kritisieren sich gegenseitig
Gegenüber der „Krone“ sagte der Projekt-Befürworter: „Es ist ein Wahnsinn, dass ich vor den Augen meiner Familie abgeführt und derart behandelt werde. Dies geht gegen die Meinungsfreiheit.“ Jungwirth dagegen ortet eine „abgekanzelte und geplante Geschichte der Projektbetreiber“. Er habe Derartiges noch nie erlebt, so der Alpenvereins-Funktionär zur „Krone“.

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